Starnberg:Filmisches Plädoyer für Afrika

Es ist ein unwirkliches Szenario, das sich da im Hof eines Hauses in Bamako, der Hauptstadt Malis, abspielt. Exemplarisch steht es für die Ungerechtigkeiten der Kolonialzeit und den Jahrzehnten danach, die viele afrikanische Menschen den reichen Staaten der Erde vorwerfen: In dem Film "Bamako" machen Vertreter der afrikanischen Zivilgesellschaft der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds den Prozess - beide Institutionen sollen verantwortlich dafür sein, dass die Armut in Afrika immer gravierender wird. "Bamako" ist der sechste Film, der im Rahmen der Reihe "Aufbruch für Afrika" des Kulturforums Starnberg gezeigt wird.

Der mauretanische Regisseur Abderrahmane Sissako zeigt, wie Ankläger, Zeugen und Verteidiger einen Prozess um die Beziehung Afrikas zum Rest der Welt führen. Anhand des fiktiven Prozesses diskutiert der Film, ob es die Regierungen reicher Länder beziehungsweise mächtige Organisationen wie die Weltbank oder der Währungsfonds sind, die für die Misere vieler afrikanischer Staaten verantwortlich sind - oder das Missmanagement der Länder selbst. Zugleich zeigt der Film das alltägliche Leben, das sich in ebendiesen ärmlichen Zuständen abspielt. Vor allem geht es um die Beziehung der Sängerin Melé und ihrem arbeitslosen Mann Chaka. Ebenfalls sind Szenen eines fiktiven Westerns zu sehen. "Bamako" wurde international von der Kritik gelobt, als er 2006 erschien.

In der Reihe "Aufbruch für Afrika" soll mit verschiedenen Veranstaltungen ein anderes Bild des Kontinents vermittelt werden als das des hilfsbedürftigen und unterentwickelten Erdteils. "Bamako" ist am Sonntag, 12. Januar, um 11 Uhr im Kino Breitwand in Starnberg zu sehen.

© SZ vom 07.01.2020 / chrk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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