Rückschau der Liberalen:Beliebt bei der Jugend

Starnberg: LRA- Bundestagswahlen - FDP / Britta Hundesrügge

Britta Hundesrügge, Kreisvorsitzende der FDP.

(Foto: Nila Thiel)

Der FDP-Kreisverband verzeichnet mit 60 neuen Mitgliedern einen starken Zuwachs, kann aber kaum Frauen überzeugen.

Von Carolin Fries

Es läuft für die Liberalen, auch im Fünfseenland. Der Starnberger Kreisverband habe in den vergangenen zwei Jahren etwa 60 neue Mitglieder gewonnen, "die Hälfte davon ist unter 35 Jahre alt", teilte die Kreisvorsitzende Britta Hundesrügge am Montag ihren Mitstreitern mit. 25 der 260 FDP-Mitglieder hatten sich dem traditionellen Jahresabschlusstreffen zugeschaltet, das auch heuer wieder an den Bildschirmen stattfand. Dabei wurde zentral die Frage diskutiert, "was die FDP so sexy bei jungen Leuten macht", wie Hundesrügge es formulierte.

Die Freien Demokraten sind bei Jung- und Erstwählern gemeinsam mit den Grünen zur stärksten Kraft aufgestiegen. 21 Prozent der Erstwähler gaben bei der Bundestagswahl im September der FDP ihre Stimme. Franziska Brandmann, Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, hat dafür drei Gründe ausgemacht: "Junge Leute wollen soziale Marktwirtschaft, Freiheit und schätzen unseren politischen Stil." Der Bundesverband habe im vergangenen halben Jahr um ein Drittel zugelegt und mit mehr als 14 000 Mitgliedern ein neues Rekordniveau erreicht. "Wir sind gerade dabei, die Strukturen zu ändern, um die Leute auch mitnehmen zu können." Denn die jungen Leute sollten auch Gelegenheit bekommen, Politik mitzugestalten.

Dabei sei auch auf kommunaler Ebene noch viel Luft nach oben. Ausschusssitzungen am Nachmittag etwa seien für junge Menschen - ob Mandatsträger oder interessierte Bürger - kaum wahrzunehmen. "Und wenn sich Stadt- oder Gemeinderäte in den vergangenen zehn Jahren darauf verständigt haben, etwas für die Jugend zu tun, dann kam dabei meist ein Skaterpark heraus", so Brandmann. Doch sei das wirklich das, was Jugendliche wollten? Es brauche konkret Ansprechpartner für junge Themen und Menschen.

In der Kommunikation nicht zu vernachlässigen seien die sozialen Medien, sagte Wolfgang Heubisch. Der Landtagsabgeordnete ist auf Facebook, Instagram, Twitter, LinkedIn unterwegs, am erfolgreichsten aber auf der Videoplattform TikTok. Dort hat er etwa 72 000 Follower, und das sei "schon ein wichtiger Aspekt".

Bleibt der große "Minuspunkt", wie Brandmann es formulierte: Es gibt kaum Frauen bei den Liberalen. Und das liege nicht an den Themen, so die Juli-Vorsitzende, sondern am Drumherum. Die Möglichkeiten der Frauenförderung seien längst nicht ausgeschöpft, sagte sie, die selbst etwa noch nie für ein parteiinternes Mentoring-Programm angesprochen worden sei. Zudem spielten Kleinigkeiten eine zunehmend wichtige Rolle, etwa die Konzeption von Veranstaltungen. Friedrich Hanrieder lobte das Ziel, doch "müssen wir erst vor der eigenen Haustür kehren". Im zehnköpfigen Landesvorstand seien nur drei Frauen. So schafften es die Liberalen nicht, Frauen zu überzeugen.

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