Starnberg:Explosion der Rosablüher

Landratsamt rät dringend, das Indische Springkraut zu bekämpfen

Gartenbesitzer kennen es, und auch bei einer Fahrt übers Land ist es zur Zeit nicht zu übersehen: das bis zu 2,50 Meter hoch wachsende Indische Springkraut. "Eigentlich ist es ja ganz schön anzusehen, mit seinen rosa bis weiß blühenden Blüten", teilt die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes mit. Aber der exotische Neubürger, der zu den Neophyten zählt, habe eine äußerst schlechte Angewohnheit. Er breite sich explosionsartig aus, überwuchere alles und verdränge die heimische Vegetation. Daher raten die amtlichen Naturschützer dringend, die Pflanzen jetzt auszureißen, bevor die Samenkapseln aufplatzen. Wichtig sei vor allem, mit der Bekämpfung nicht zu warten, bis die Samenkapseln reif sind.

Das Springkraut, auch bekannt als Bauernorchidee oder Riesenbalsamine, wurde im 19. Jahrhundert in Nordamerika und Europa eingebürgert. Es gedeiht vor allem in feuchten Wäldern, Auen- und Uferlandschaften mit hohem Nährstoffgehalt. Die Pflanze lässt sich leicht ausreißen. Kleinere Bestände kann man in der Biotonne entsorgen. Größere Bestände sollten gemäht und das Schnittgut zum Wertstoffhof gebracht werden. Fachleute raten, die bearbeiteten Flächen weitere vier Jahre zu kontrollieren. Denn der Samenvorrat im Boden könne insgesamt fünf Jahre keimfähig bleiben. Die Pflanzen an Rotwild im Gehege zu verfüttern gilt als ebenso unproblematisch wie die Beweidung von Beständen mit Schafen. Auch in der Küche gibt es durchaus Verwendung: Die rosa Blüten lassen sich zu Gelee oder Parfait verarbeiten, die Samenkapseln können gekocht oder gedörrt verzehrt werden. Die Samen sind ölhaltig, schmecken nussig; sie sind roh und gekocht genießbar.

Informationen unter www.lk-starnberg.de oder unter 08151/148-418.

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