Bayerns fleißigste Wähler – und Wahlhelfer – kamen am Sonntag aus dem Landkreis Starnberg. Hier lag die Wahlbeteiligung an der Europawahl mit 73,8 Prozent am höchsten, wie aus Daten des Landeswahlleiters hervorgeht. Die nächsthöheren Werte gibt es in Erlangen und dem Landkreis Würzburg mit 73,6 und 73,3 Prozent. Die niedrigste Wahlbeteiligung findet sich dagegen in Schweinfurt mit 52,1 Prozent, gefolgt von den Städten Straubing mit 53,5 und Hof mit 55,2 Prozent.
In den meisten Fällen lag die Wahlbeteiligung in den bayerischen Städten niedriger als in den umliegenden Landkreisen. Durchschnittlich nahmen im Freistaat 65,5 Prozent der Stimmberechtigten an der Wahl teil, etwas mehr als im bundesweiten Schnitt (64,8). Auf allen Ebenen, also bayern- und bundesweit sowie im Landkreis, stieg die Wahlbeteiligung im Vergleich zur Europawahl 2019.
Während CSU-Wähler im Landkreis häufig ihr Kreuzchen zu Hause auf dem Briefwahlzettel machten, gingen AfD-Sympathisanten am Sonntag überwiegend an die Urnen. Bei allen anderen Parteien halten sich die Stimmanteile der Brief- und Urnenwähler ziemlich die Waage.
Ansonsten hebt sich der Landkreis Starnberg im oberbayerischen Vergleich mit vergleichsweise geringen 37,6 Prozent für die CSU ab. Neben der Stadt und dem Landkreis München lagen die Werte nur noch in den Landkreisen Freising uns Landsberg so niedrig. Dennoch holten die Christsozialen in allen Gemeinden im Landkreis Starnberg die meisten Stimmen. Die AfD schnitt im Landkreis mit 7,8 Prozent im bayernweiten Vergleich (12,6 Prozent) schlecht ab. Lediglich in Erlangen und München gab es noch weniger Zuspruch für die Rechtspopulisten.
18 Stimmen für die Verjüngungsforschung
Die Grünen erreichten mit 18 Prozent dagegen in Starnberg das beste Ergebnis unter Bayerns Landkreisen – obwohl sie auch hier stark im Vergleich zur Europawahl 2019 (25,8 Prozent) verloren. Mehr Stimmen gab’s für sie prozentual nur in den Städten München, Würzburg und Bamberg. Und auch die FDP holt in Starnberg mit 7,6 Prozent fast doppelt so viele Stimmen wie auf Landesebene (3,9 Prozent).
Unter den Kleinstparteien erhielt die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) mit nur sechs Stimmen den geringsten Zuspruch, bei den Piraten machten ebenso viele Wähler ihr Kreuz wie bei der Basis (jeweils 287). Die Letzte Generation erhielt 220 Stimmen, die Vegetarier- und Veganer-Partei 88 Stimmen. Und 18 der insgesamt 73 311 Wählerinnen und Wähler entschieden sich bei der Europawahl für die „Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung“.