„So viel hätte ich nicht erwartet“, sagt Sabine Schäfer und schiebt hinterher: „Nicht bei einer Europawahl.“ Die Teamleiterin im Starnberger Einwohnermeldeamt spricht vom Interesse der Bürgerinnen und Bürger, die in einem Maße von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen wollen, wie schon lange nicht mehr bei einer Europawahl. Knapp 7000 Briefwahlunterlagen hat Schäfer bislang zusammen mit ihren Kollegen für die etwa 17 500 stimmberechtigten Starnberger ausgestellt – 2014 waren es noch etwa 4100, bei der jüngsten Wahl 2019 etwa 5700. „Und es gibt auch schon ordentlich Rücklauf“, so Schäfer. Das Interesse jedenfalls sei „unerwartet groß“.
Aus den Wahlämtern in Gilching und Tutzing ist Ähnliches zu hören. Der Wahlabend am Sonntag wird demnach in den Rathäusern anstrengender als in den vergangenen Jahren werden. Acht Briefwahllokale hat die Stadt Starnberg eingerichtet, vier die Gemeinde Tutzing. Anna-Maria Stöckerl aus dem Tutzinger Wahlamt hat insgesamt 81 Wahlhelfer eingeteilt, die sich auf neun Wahllokale aufteilen. Obwohl der Anteil der Briefwähler steigt, werden am Sonntag zusätzlich fünf Urnen-Wahllokale in der Gemeinde besetzt sein. Zwischen halb acht und acht, so hofft sie, werden erste Ergebnisse vorliegen. „Es ist ja nur eine Stimme, das müsste flott gehen“, sagt auch Sabine Schäfer. Sie rechnet für Starnberg ebenfalls gegen 20 Uhr mit Ergebnissen – vorausgesetzt, es läuft alles glatt. Aus dem Gilchinger Rathaus heißt es, man peile spätestens 21 Uhr an, in Gauting sollen bereits gegen 19 Uhr Ergebnisse vorliegen.
Die Gemeinden melden ihre Ergebnisse an das Landratsamt, welches diese am Wahlabend auf seiner Internetseite unter www.lk-starnberg.de veröffentlicht.