Starnberg:Eltern fordern sicheren Schulweg in Söcking

Söcking Plakat Grundschule Söcking

Der Elternbeirat mahnt, doch frühestens 2019 wird in Söcking eine Haltebucht für Grundschüler realisiert.

(Foto: Nila Thiel)

Die Stadt hat vor einem Jahr mehr Sicherheit versprochen - doch geschehen ist seither nur wenig. Nach einem Unfall machen die Eltern nun Druck.

Von Peter Haacke, Starnberg

Ein Jahr lang haben die Eltern der Grundschule Söcking vergeblich darauf gewartet, dass die Stadtverwaltung die Hol- und Bringzone im Bereich Andechser Straße und Max-von-Dziembowsky-Straße verkehrssicher ausbaut. Eine zusätzliche Haltezone hatte Starnbergs Bürgermeisterin Eva John in Aussicht gestellt, als sie im Juli 2017 gemeinsam mit Kindern gelbe Fußabdrücke auf die Fahrbahn pinselte. Doch seither passierte nichts mehr an der viel befahrenen Ortsverbindung zwischen Starnberg und dem Ortsteil Söcking. Die Eltern haben daraufhin ein Banner mit Hinweis auf den Schulbeginn aufgestellt.

Mit Eröffnung der Hol- und Bringzone hatte die Stadt einen verkehrssicheren Ausbau durch eine Haltebucht versprochen, teilt Marcus Fohrmann, Elternbeirats-Vorsitzender der Grundschule Söcking, mit. Eine konkrete zeitliche Zusage liege aber bis heute nicht vor. Nach Kenntnis von Fohrmann gehören alle erforderlichen Grundstücke der Stadt Starnberg; vom Staatlichen Bauamt Weilheim und Landratsamt soll eine Zustimmung seit Januar vorliegen. Doch auch auf wiederholte Nachfrage von Elternbeirats und Schulleitung legte die Stadt bisher keine Planung vor. Dabei gibt es aus Sicht der Eltern triftige Gründe, das Vorhaben möglichst schnell umzusetzen: Im April kam es zu einem Verkehrsunfall. Auf das in der Haltezone stehende Fahrzeug einer schwangeren Mutter mit zwei weiteren Kindern im Auto waren mehrere Fahrzeuge aufgefahren, als die Frau ihre Kinder ausstiegen ließ. Es blieb zum Glück beim Blechschaden.

Laut Fohrmann wollen die Eltern nicht weiter tatenlos zuschauen. Sie beschlossen im Elternbeirat gemeinsam mit der Schulleitung, mittels eines Banners auf die gefährliche Situation hinzuweisen. Bis zum verkehrssicheren Ausbau können Beirat und Schulleitung den Eltern die uneingeschränkte Nutzung der Hol- und Bringzone nur bedingt empfehlen. Im Hinblick auf die Erstklässler ab September soll das Banner die Verkehrsteilnehmer auf die Gefahrensituation hinweisen und zur Achtsamkeit mahnen. "Ein blauer Strich auf dem Bürgersteig und ein selbstgemaltes Schild ohne Geschwindigkeitsreduzierung oder eine bauliche Maßnahme reicht den Eltern derzeit nicht für eine verkehrssichere Hol- und Bringzone für die Grundschüler aus", erklärt Fohrmann. Der Unfall unterstreiche die Notwendigkeit eines Ausbaus.

Die Stadtverwaltung teilte auf Anfrage mit, dass "zum Angebot der Hol- und Bringzone als ausgebauter Haltebucht auch eine sichere Querung über die Maximilian-von-Dziembowski-Straße gehört". Die Stadt werde "das Projekt weiter mit höchster Priorität behandeln". Allerdings seien planerische Vorbereitungen und Abstimmungen umfangreicher als zunächst absehbar und die "begrenzten personellen Kapazitäten im Haus derzeit weitestgehend durch die großen Baumaßnahmen wie Zulaufstrecke Tunnel und Petersbrunner Straße ausgeschöpft". Das Projekt soll aber im Oktober beraten werden. Sollte der Haushalt genehmigt werden, könne die Haltebucht im zweiten Quartal 2019 umgesetzt werden. Bis dahin wolle man die Hol- und Bringzone durch "provisorische Maßnahmen für den Durchgangsverkehr" verdeutlichen. Dazu gehört auch ein bereits installierter Geschwindigkeitsanzeiger.

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