Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Echo für Klaus Voormann

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Der Musiker und Grafiker Klaus Voormann, der seit Jahren am Starnberger See lebt, wird in Berlin für sein Lebenswerk geehrt.

Was für ein Leben! Erfolgreicher Musiker, Grafiker und dann noch ein enger Freund der legendären Beatles - meist wird er sogar "der fünfte Beatle" genannt. Wenig verwunderlich, dass Klaus Voormann, der seit Jahren am Starnberger See lebt, beim Echo-Preis am Donnerstagabend in Berlin für sein Lebenswerk geehrt wurde. "Diesen Preis zu bekommen, fühlt sich für mich ein wenig seltsam an, denn mein Lebenswerk geht ja hoffentlich noch weiter", kommentierte Voormann die Auszeichnung. Die Laudatio hielt BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken, mit dem Voorman bei der Preisverleihung auch den Bob-Dylan-Klassiker "Mighty Quinn" sang.

Der Freund und Wegbegleiter der Beatles gestaltete unter anderem das Cover des berühmten "Revolver"-Albums der Pilzköpfe, wofür er 1967 als erster deutscher Künstler mit dem Grammy ausgezeichnet wurde. Auch als Bassist von Musikern wie Manfred Mann, Dr. John oder Randy Newman sowie als Produzent von Trio habe der gebürtige Berliner, der am 29. April 80 Jahre alt wird, die Rockgeschichte über Jahrzehnte nachhaltig geprägt, würdigte ihn der Bundesverband Musikindustrie. Voormann zähle zu den wirkungsreichsten und faszinierendsten Persönlichkeiten der internationalen Musikszene. Der Echo gilt als einer der wichtigsten Musikpreise in Deutschland. Generell ist Voormann kein Freund von Preisverleihungen. "Das ist nicht meine Welt, weil ich es noch nie mochte, so im Mittelpunkt zu stehen", sagte der 79-Jährige. Dennoch sei er natürlich "megastolz".

In Starnberg war Voormann zuletzt in einer Ausstellung im Kulturbahnhof mit seinen Grafiken, Postern, Plattencover und Graphic Novels zu sehen. Dabei erzählte er sehr unterhaltsam, wie er Anfang der Sechzigerjahre in Hamburg diese seltsamen Burschen aus Liverpool kennenlernte, wie "John" ihn 1966 wegen des Covers zum Album "Revolver" anrief, als er gerade ein Bad nahm. "John wer?" - "Me, you silly bastard!", schallte es aus dem Hörer. Der Beginn einer wunderbaren Zusammenarbeit. Und einer genau so ungewöhnlichen Musikerkarriere.

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SZ vom 14.04.2018 / dpa/Bla
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