Starnberg:Das Leid in Nepal bewegt viele Menschen

Namaste-Stiftung

Die Namaste-Stiftung in Gilching hat das Krankenhaus in Dhulikhel finanziert. Ärzte behandeln dort Hunderte Erdbebenopfer.

(Foto: Namaste-Stiftung/oh)

Allein bei der Namaste-Stiftung in Gilching melden sich Hunderte, die helfen und spenden wollen.

Das unermessliche Leid nach dem Erdbeben in Nepal setzt im Fünfseenland eine Welle der Hilfsbereitschaft in Bewegung. Allein bei der Namaste-Stiftung von Horst und Ursula Schmel in Gilching sind in den vergangenen Tagen Hunderte Anrufe von Menschen eingegangen, die Unterstützung anbieten oder spenden wollen. Der Starnberger Architekt Nicolai Baehr möchte eine Hilfsinitiative gründen. Der Gautinger Arzt Wolfgang Schweiger, der in dem vor allem in Tibet tätigen Verein Asia aktiv ist, erwägt, selbst in das Krisengebiet zu fliegen.

Die Resonanz ist überwältigend. "Die wollen alle wissen: Was kann man tun, wie kann man helfen?", berichtet Horst Schmel, der sich mit seiner Stiftung seit 15 Jahren in Nepal engagiert und dort den Aufbau eines Krankenhauses finanziert. Die Klinik in Dhulikel hat das Beben unbeschadet überstanden, die Ärzte operieren dort im Akkord, hat der Leiter Ram Shrestha seinem Gilchinger Gönner am Telefon berichtet. Benötigt werden vor allem Verbandsmaterial und Medikamente. Spendengeld, um das zu bezahlen, ist bald unterwegs. Schmel rechnet damit, dass er am Freitag bis zu 250 000 Euro überweisen kann. So viel Geld haben Spender innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung gestellt oder zugesagt. Doch Schmel weiß: Nepal wird noch lange Hilfe brauchen. Wenn erst die Erdbebenopfer aus den Bergen kommen, werden die Ärzte noch viel zu tun haben.

Auch Baehr geht nicht davon aus, dass das Chaos schnell in den Griff zu bekommen ist. "Nepal braucht langfristige Unterstützung", sagt er. Als der Architekt, der viele nepalesische Bekannte hat, von der Katastrophe erfuhr, entschied er sich spontan dazu, einen Hilfsdienst zu gründen, mit dem er die "Nepal Green Tara Foundation" unterstützen möchte, die unter anderem zwei Schulen in Nepal betreibt. Dort kamen drei Schüler und eine Lehrerin ums Leben. "Man muss die kleinen Hilfsinitiativen vor Ort möglichst direkt und unbürokratisch mit Geldern unterstützen", erklärt Baehr. Um Spenden aufzutreiben, veranstaltete er am Wochenende eine Benefizveranstaltung mit André Hartmann von der Nepalhilfe Starnberg, das 5000 Euro einbrachte. Momentan sei die Lage jedoch noch unübersichtlich. "Es sind bereits Mitarbeiter unterwegs in das schwer zugängliche Gebiet, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen", berichtet der Starnberger.

Die Maya Children's School in Kathmandu blieb hingegen unbeschädigt, berichtet Simon Englhart von der Nepalhilfe Starnberg. Zahlreiche Schüler kampierten aber derzeit aus Angst vor Nachbeben in Zelten. Viel mehr könne man jedoch nicht sagen, da die Telefonverbindung mit dem Schulleiter ständig abgebrochen sei. Eins aber ist klar: "Wir werden aufgrund der Renovierungsarbeiten sicherlich mehr Spenden auftreiben müssen", meint Englhart.

Währenddessen bereitet Horst Schmel seine Reise nach Nepal vor. Er will dokumentieren, welche Langzeitfolgen das Erdbeben in dem armen Land hinterlassen hat. Ende November will er die Bilder beim traditionellen Nepalabend in Gilching zeigen. Diesen Informationsabend gibt es jedes Jahr am Samstag vor dem ersten Advent. Sonst wurde dort von neuen Errungenschaften, vom Aufbau von Schulen und Klinik berichtet. Diesmal wird es ein trauriger Nepalabend werden.

Spendenkonten: Namaste-Stiftung: IBAN: DE 50 70169382 0000 0003 45, BIC: GENODEF1GIL (Verwendungszweck: Erdbeben). Nepalhilfe Starnberg: Konto 5105333, BLZ 70250150. Förderverein Asia Deutschland: IBAN: DE44 7025 0150 0010 5312 26, SWIFT-BIC: BYLADEM1KMS

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