Starnberg:Das erste Becken im neuen Seebad ist schon voll

Ein erster Rundgang zeigt freundliche Farben und eine riesige Sauna. Das Hallenbad soll im Sommer nach mehr als einem halben Jahr Verzögerung öffnen. So schaut es aus.

Von Sylvia Böhm-Haimerl

Noch ist das Schwimmbecken im Seebad leer und mit Absperrband gesichert. Doch schon in der kommenden Woche sollen 700 000 Liter Wasser hineinfließen. Als Testlauf wurde gestern das kleinere Lehrschwimmbecken gefüllt. Gespannt verfolgten Bürgermeisterin Eva John, Badleiter Christian Herrmann und der städtische Versorgungsingenieur Bernhard Schanz, wie das Wasser sprudelte und innerhalb von wenigen Minuten anstieg. Wie die Rathauschefin betonte, sollen die Sanierungsarbeiten Ende Juni abgeschlossen sein und das Bad fristgerecht von Projektsteuerer Jens Jedamzik an die Stadt übergeben werden. Der offizielle Eröffnungstermin steht noch nicht fest.

Ob dann ein Probebaden für die Bürger angeboten wird oder für die Vereine, muss ebenfalls noch entschieden werden. Insbesondere die Wasserwachten warten schon lange darauf, dass sie wieder ins Bad können. Denn während der Sanierungsarbeiten konnten sie nicht trainieren und auch keine Schwimmkurse anbieten. Laut Herrmann stehen die Terminpläne bereits. "Es gibt feste Zeiten, wann wer reinkommt." Auch die Schulen sind ab September fest eingeplant. Die Räume für die Gastronomie mit 100 Plätzen sollen ebenfalls Ende Juni fertig sein. Sobald der Bau abgenommen ist, fallen laut Herrmann noch Nachbesserungsarbeiten an.

Die technischen Anlagen sind riesig. Alleine der Bereich Lüftungstechnik umfasst zweieinhalb Stockwerke. Hinzu kommen die Technik für Becken und Sauna. Wie Herrmann erläuterte, wird das Wasser nur einmal im Jahr komplett erneuert. Normalerweise werde "schwach, aber permanent" Desinfektionsmittel zugeführt. Zudem werden pro Gast, der ins Schwimmbecken steigt, jeweils 30 Liter Frischwasser zugeführt. Ob die Steuerung richtig funktioniert, muss vor dem Start genauestens geprüft werden. Und dann heißt es "putzen, putzen, putzen", wie John betonte. Schon jetzt sind viele Arbeiter am Werk, die jeden Schmutz beseitigen. Einer dichtete etwa gerade Fugen am Schwimmbeckenrand ab, andere bohren und hämmern.

Der ehemalige Wasserpark aus den 1970er-Jahren ist kaum mehr wiederzuerkennen. Nur der wunderbare Blick über den See ist geblieben. Alles ist in hellen, freundlichen Farben gehalten, der 500 Quadratmeter große Saunabereich mit seinen drei Hütten in edlem Schwarz. Die riesige Rutsche für Kinder ist von weitem sichtbar. Die alte Rutsche sei ebenfalls mehr als 40 Meter lang gewesen, sagt Herrmann. Neu sei, dass jetzt die Rutsche an der Außenwand des Gebäudes entlangführt.

Die abgehängte Holzdecke ist ebenfalls fertig. Sie hatte Anlass zu Gerüchten gegeben, wonach die alte Decke im Januar 2016 komplett abgestürzt sei. Dieser Aussage von Angelika Kammerl (Parteifreie) hatte die Stadt widersprochen. Im Zuge der Demontage hätten sich einige Felder der Alupaneeldecke gelöst. Es sei niemand zu Schaden gekommen, die Teile hätten ohnehin demontiert werden müssen. Die Sanierungsbedürftigkeit des Dachs habe in keinem Zusammenhang mit diesem Schaden gestanden. Die Staatsanwaltschaft hatte eine entsprechende Anzeige geprüft, aber gleich zu den Akten gelegt.

Die Probleme, die die Fertigstellung um mehr als ein halbes Jahr verzögerten und die Kosten von ursprünglich 18,6 auf 22,5 Millionen Euro ansteigen ließen, beurteilt John pragmatisch. "So etwas kommt immer wieder vor", sagte sie. Im Stadtrat übt eine Mehrheit dagegen immer wieder harsche Kritik.

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