Kommunalwahl:Starnberger CSU verzichtet auf eigenen Bürgermeister-Kandidaten

Starnberg: CSU BM Kandidat Patrik Janik

Die CSU hofft mit Patrick Janik (Mitte) auf einen Wechsel im Rathaus (v.li.): Stefan Frey, Harald Schwab, Michael Kießling und Charlotte Meyer-Bülow.

(Foto: Nila Thiel)

Die stärkste Partei im Stadtrat nominiert Patrick Janik. Der UWG-Mann wird von fünf Gruppierungen unterstützt und soll Amtsinhaberin Eva John stürzen.

Von Sylvia Böhm-Haimerl

Nach der UWG hat nun auch der Starnberger CSU-Ortsverband Patrick Janik wie erwartet zum Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2020 nominiert. 20 der insgesamt 21 anwesenden Mitglieder votierten am Freitag für den UWG-Stadtrat, es gab nur eine Gegenstimme. In seiner Antrittsrede sagte Janik, die Herausforderung Nummer eins sei jetzt die "Wiedereroberung der Stadt".

Dass der mit knapp 200 Mitgliedern größte CSU-Ortsverband im Landkreis keinen eigenen Kandidaten aufstellt, wurde nicht thematisiert. Allerdings räumte der stellvertretende Kreisvorsitzende, Stadtrat und Landratskandidat Stefan Frey am Rande der Veranstaltung ein, dass es auch Bewerber aus den eigenen Reihen gegeben hatte. Es habe jedoch keine Kampfabstimmung gegeben, und nach mehreren Vorstellungsrunden sei Janik nach sechs Monaten als einziger Kandidat übrig geblieben. "Wir wollen den Bürgern zeigen, dass es auf Personen ankommt und weniger auf Parteien", betonte Frey.

Die Ortsvorsitzende Charlotte Meyer-Bülow hob hervor, dass Janik auch von kommunalpolitischen Gegnern wie SPD und Bürgerliste nominiert werden soll. "Das zeigt, dass es nicht um die Partei, sondern um Sachkompetenz und Inhalte geht", erklärte sie. Zuvor schwor Meyer-Bülow die Mitglieder auf Janik ein, der auch CSU-Mitglied in München ist. "Bislang wurden Widerstand und Ärger geschaffen und wenig erreicht", sagte sie. Der Vorstand hält den 43-jährigen Rechtsanwalt für den richtigen Kandidaten, der Probleme richtig einschätzen und auch Kompromisse herbeiführen könne.

Janik will sich vor allem des Themas Verkehr annehmen und mehr Aufenthaltsqualität in der Kreisstadt schaffen. Ein großes Problem für den Einzelhandel sei "die Schneise, die die Hauptstraße durch Starnberg zieht". Weitere Verkehrsentlastung könnte seiner Meinung nach durch die Abstufung des Autobahnteilstücks nach Percha und einer Ausfahrt in Buchhof erreicht werden. Der Bahnhof Nord sollte als Drehkreuz ausgebaut und die P&R-Anlage aufgestockt werden. Janik betonte die Wichtigkeit des Ausbaus des öffentlichen Nahverkehrs und der innerstädtischen Radwegeverbindungen. Er halte jedoch nichts davon, die Autos auszusperren.

"Da schießen einige Gruppierungen übers Ziel hinaus", meint Janik. Er stehe für ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer. In Sachen Seeanbindung hält der Jurist die nach 30 Jahren ausgelaufenen Bahnverträge nach wie vor für wirksam. Er hofft, dass man mit der Deutschen Bahn AG einen Konsens erreichen könne, sagte er. Sollte er zum Starnberger Bürgermeister gewählt werden, werde er "mit aller Kraft" für einen respektvollen, fairen Umgang im Stadtrat kämpfen: "Der Bürgermeister darf den Stadtrat nicht als Gegner betrachten", sagte er. Wenn eine Mehrheit anderer Meinung sei, müssten Beschlüsse demokratisch akzeptiert und auch umgesetzt werden.

Der ebenfalls anwesende CSU-Bundestagsabgeordnete Michael Kießling lobte, dass zur Bürgermeisterwahl 2020 mehrere Fraktionen an einen Strang ziehen. Eine Herausforderung werde es allerdings sein, aus dem Starnberger Stadtrat ein Team zu machen.

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