Süddeutsche Zeitung

Pandemie im Landkreis Starnberg:Corona-Fälle in drei Kitas und zwei Schulen

Der Kindergarten "Regenbogen" in Weßling schließt, weil das komplette Personal in Quarantäne muss. Das Landratsamt meldet am Freitag sechs neue Infektionen.

Von Carolin Fries

An mehreren öffentlichen Einrichtungen im Landkreis sind am Freitag Corona-Fälle bekannt geworden, mitunter mit weitreichenden Folgen. So muss der gemeindliche Kindergarten "Regenbogen" in Weßling die kommenden zwei Wochen geschlossen bleiben, weil das komplette Personal in Quarantäne ist. Eine Erzieherin, die die Eingewöhnungsgruppe leitete, war positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Alle zehn Kinder der Gruppe sowie zwei Elternteile, die ihre Kinder begleitet hatten, sind deshalb bis 22. Oktober in Quarantäne.

Die elf Kollegen, darunter auch Kinderhausleiter Michael Klinke, müssen sich ebenfalls isolieren, weil sie engen Kontakt zu der Erkrankten hatten. "Das lässt sich bei uns im Haus nicht vermeiden", sagt die stellvertretende Leiterin Katharina Haberger, "auch wenn wir uns bemühen, Abstand zu halten." Alle 70 Kinder der vier Kindergartengruppen müssen deshalb daheim bleiben, "die meisten Eltern haben Verständnis". Die zwei Krippengruppen bleiben geöffnet.

Im Hokus-Pokus-Kindergarten in Gauting und im Sankt-Johannes-Kindergarten in Gilching meldete das Landratsamt jeweils ein mit dem Coronavirus infiziertes Kind, weshalb in Gauting 30 Kinder der betroffenen Gruppe und sechs Angestellte bis 19. Oktober in Quarantäne sind. In der Gilchinger Kita müssen sich 24 Kinder und zwei Erzieherinnen bis 20. Oktober häuslich isolieren. Auch an der Paul-Hey-Mittelschule in Gauting hat sich ein Schüler infiziert, der die siebte Jahrgangsstufe besucht. 13 Schüler und eine Lehrkraft fallen hier bis zum 22. Oktober aus, eine weitere Lehrkraft bis 16. Oktober. Ein weiterer Fall wurde an der Realschule in Herrsching bekannt, wo ein Schüler der zehnten Klasse positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Insgesamt 65 Mitschüler sind hier bis 16. Oktober in Quarantäne, auch aus der Sport- und Religionsklasse.

Insgesamt stieg die Zahl der Infizierten im Landkreis auf 859, wovon 791 als genesen gelten. Unter den sechs neuen Fällen sind laut Landratsamt drei Starnberger, ein Feldafinger, ein Weßlinger und ein Seefelder. In häuslicher Isolation befinden sich 449 Landkreisbürger. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt unverändert bei 24,15. Nachdem am Donnerstag 17 Neuinfektionen bekannt wurden, nähert sich der Landkreis der Vorwarnstufe von 35 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner. Diese Marke ist erreicht, wenn sich binnen einer Woche 48 Menschen anstecken. "Dann gilt es Maßnahmen zur Eindämmung zu überprüfen", sagt Landratsamtssprecher Christian Kröck.

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Quelle:
SZ vom 10.10.2020
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