Weihnachten ist vorüber, der Jahreswechsel ebenso – und damit rückt auch die vorgezogene Bundestagswahl immer näher. Am 23. Februar sind die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, über die Zusammensetzung des 21. Deutschen Bundestags abzustimmen. Erstmals wird dabei die von der Ampel-Koalition beschlossene Wahlrechtsreform zur Anwendung kommen. Durch die Abschaffung der Überhang- und Ausgleichsmandate soll der Bundestag auf maximal 630 Sitze begrenzt werden.
Welche Auswirkungen diese Änderungen auf das Ergebnis im Wahlkreis Starnberg-Landsberg-Germering haben wird, wird sich nach der Abstimmung zeigen. Bis dahin sind die Parteien damit beschäftigt, ihre Kandidatinnen und Kandidaten auf ihren jeweiligen Landeslisten in Stellung zu bringen. Dabei haben sich die Anwärterinnen und Anwärter der Regierungsparteien aus der Region in durchaus aussichtsreiche Positionen gebracht. Die SPD-Abgeordnete Carmen Wegge, die ihr Mandat im Bundestag verteidigen möchte, ist von ihrer Partei auf Rang zwölf der Landesliste platziert worden. Die 35-jährige Juristin sitzt in der aktuellen Legislaturperiode im Innen- sowie im Rechtsausschuss. Zuletzt hatte sie wiederholt für ein AfD-Verbot plädiert und sich für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen eingesetzt.
Die Starnberger Grünen gehen mit Verena Machnik aus Berg ins Rennen. Die 45-Jährige steht auf Platz 18 der bayerischen Landesliste ihrer Partei und rechnet sich gute Chancen für einen Sitz im Parlament aus. Machnik wäre die erste Grüne aus dem Landkreis Starnberg, der dies gelänge. Die Bergerin setzt sich für eine integrative Migrationspolitik ein und engagiert sich in ihrer Heimatgemeinde seit vielen Jahren im örtlichen Helferkreis. Die grüne Liste ist in diesem Jahr besonders prominent besetzt: Die ersten drei Plätze belegen Jamila Schäfer, Anton Hofreiter und Claudia Roth.
Den jüngsten Bewerber der bisherigen Regierungsparteien stellt die FDP. Die Liberalen setzen auf den 21-jährigen Paul Friedrich aus Tutzing. Der Jura-Student will das „liberale Aufstiegsversprechen“ stärken. Leistung müsse sich wieder lohnen, so Friedrich. In der Debatte um das „D-Day“-Papier hatte der 21-Jährige zuletzt Parteichef Christian Lindner heftig kritisiert. In Starnberg bildet Friedrich gemeinsam mit Britta Hundesrügge die Doppelspitze im Kreisvorstand seiner Partei.
Die besten Chancen auf das Direktmandat seines Wahlkreises dürfte erneut Michael Kießling von der CSU haben. Der 51-Jährige aus Landsberg vertritt den Wahlkreis bereits seit 2017 als direkt gewählter Abgeordneter in Berlin. Kießling ist Mitglied im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen und stellvertretendes Mitglied im Umweltausschuss. In der aktuellen Legislaturperiode trat Kießling als scharfer Kritiker der Ampel in Erscheinung und forderte wiederholt vorgezogene Neuwahlen. So machte der CSU-Politiker die Koalition unter anderem für die gegenwärtige Krise in der Baubranche und den Mangel an bezahlbarem Wohnraum verantwortlich.