SZ-Kolumne: Nepomuk„Ganz persönlich“

Lesezeit: 2 Min.

Landrat Stefan Frey beim Seifenkistenrennen 2024 in Unterbrunn.
Landrat Stefan Frey beim Seifenkistenrennen 2024 in Unterbrunn. (Foto: Arlet Ulfers)

Der Seegeist erfährt einiges über den Schankschluss auf dem Heiligen Berg, über Katerina Jacob und Gabriele Haller.

Von Eurem Nepomuk, Starnberg

Das mit Weihnachten ist wirklich eine komische Sache. Da kommt das Fest jedes Jahr total unvermittelt um die Ecke gebogen und erwischt einen völlig kalt. Schwups, schon ist es da. Und Geschenk hat man natürlich noch kein einziges. Mist!

Gut, für solche Notfälle hat jeder ordentliche Haushalt eine Schublade mit „weißen Elefanten“? Nein, es sind natürlich keine echten Elefanten, man nennt sie bei uns zuhause nur so. Das sind einfach Dinge, die keiner braucht, die aber zu schade sind, um sie einfach wegzuwerfen. Sie ruhen in besagter Schublade in fröhlicher Eintracht, in der Hoffnung, irgendwann den richtigen Abnehmer für sie zu finden. Alte Seemuscheln zum Beispiel und Ringe, die irgendwer im Wasser verloren hat. Mal ganz offen und ehrlich, die kann ich sicher noch verschenken. Wenn es super läuft, freut sich der Beschenkte auch noch darüber, oder er tut zumindest so, und alle sind glücklich.

Aber heuer muss ich nicht mal die Schublade bemühen. Denn ich bin auf das ideale Geschenk schlechthin gestoßen: Das Buch „Landkreis Starnberg – ganz persönlich“ aus dem neomedia Verlag. Schon beim Durchblättern hab’ ich viel Wissenswertes erfahren – nämlich, dass Landrat Stefan Frey mit der Seifenkiste in Unterbrunn im roten Flitzer gern um die Kurve brettert. Immer flugsen Reifens unterwegs, der Gute. Ich lerne, dass im Andechser Bierstüberl um 20 Uhr Schankschluss ist. Damit um 21 Uhr langsam Ruhe einkehren kann auf dem Heiligen Berg. Ich erfahre, dass Schauspielerin Katerina Jacob seit 25 Jahren in Kanada lebt und ihr Elternhaus in Berg dennoch nicht verkauft hat, um es zu besuchen, wenn sie gerade mal hier ist. Wie bitte? Ihr kennt Katerina Jacob nicht? Schämt euch. Wo sie doch die Kommissarin im Bullen von Tölz mit Ottfried Fischer gespielt hat. Ihre Eltern, die Schauspielerin Ellen Schwiers und der Regisseur Peter Jacob, sind seinerzeit nach Berg gezogen, weil der Ort vergleichsweise nahe an den Bavaria Filmstudios liegt und damals offenbar noch ein recht günstiges Pflaster war.

Nepomuk hat immer etwas zu erzählen.
Nepomuk hat immer etwas zu erzählen. (Foto: Bernd Schifferdecker)

Ja, ihr habt richtig gelesen: Berg war mal günstig. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Heute sind die Quadratmeterpreise für Bauland in Berg astronomisch hoch. Wenn ihr jetzt noch wissen wollt, warum Gabriele Haller schon als Kind im Stall und auf den Feldern rund um ihre Reismühle in Gauting hart gearbeitet hat, dann müsst ihr in „Landkreis Starnberg – ganz persönlich“ schauen. Auch wenn ich leider feststellen musste, dass die Verleger des Buches eine ganz wichtige Persönlichkeit im Landkreis Starnberg vergessen haben: nämlich mich! Aber ich bin ja nicht nachtragend. Es ist schließlich gleich Weihnachten.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Schnitzen mit der Motorsäge am Ammersee
:Kreischende Entspannung

Eine Skulptur mit der Kettensäge anfertigen und dabei zur Ruhe kommen? Klingt nahezu unmöglich. Holzbildhauerin Brigitte Gattinger bietet dies in einer Werkstatt oberhalb des Ammersees an. Ein Selbstversuch.

SZ PlusVon Astrid Becker und Nila Thiel

Lesen Sie mehr zum Thema

  • Medizin, Gesundheit & Soziales
  • Tech. Entwicklung & Konstruktion
  • Consulting & Beratung
  • Marketing, PR & Werbung
  • Fahrzeugbau & Zulieferer
  • IT/TK Softwareentwicklung
  • Tech. Management & Projektplanung
  • Vertrieb, Verkauf & Handel
  • Forschung & Entwicklung
Jetzt entdecken

Gutscheine: