Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Brotzeit im Bistro

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Für die Erweiterung des Pausenkiosks der Dießener Volksschule muss die Gemeinde 350 000 Euro ausgeben

Von Armin Greune, Dießen

Wenn man das Grundstück schon hat, lässt sich für 350 000 Euro sogar im Fünfseenland ein geräumiges Einfamilienhaus bauen. Deshalb mussten auch die Dießener Gemeinderäte heftig schlucken, als in der jüngsten Sitzung bekannt wurde, dass die Kosten für eine Erweiterung des Pausenkiosks der Carl-Orff-Volksschule auf eben diese 350 000 Euro gestiegen sind. Im Frühjahr war Bürgermeister Herbert Kirsch noch von 150 000 Euro ausgegangen.

Doch inzwischen haben vor allem die Anforderungen des Brandschutzes und der Barrierefreiheit Tribut gefordert. Wie Architekt Klaus Windisch erläutert, war der Kiosk zunächst als angebauter Wintergarten zwischen dem Schulgebäude und einer Halle konzipiert gewesen. Um die Auflagen des Brandschutzes zu erfüllen, musste das gesamte Konzept über den Haufen geworfen werden. Statt der ursprünglich geplanten, wintergartenähnlichen Glaskugel muss nun ein quaderförmiger Stahlbetonkörper mit Öffnungen im Pultdach errichtet werden, der von den bestehenden Gebäuden abgerückt wird. Am bestehende Kiosk ist die Holzbackendecke durch eine Betonkonstruktion zu ersetzen. Weiter müssen im Außenbereich Barrieren beseitigt werden, damit der Kiosk von allen Seiten ohne Stufen erreicht werden kann. Das Bauwerk soll um 60 Quadratmeter erweitert werden und künftig auch Sitzplätze aufweisen - der Brotzeitstand wird also zu einer Art Bistro für die etwa 700 Schüler ausgebaut. Damit folge man auch den Anregungen der neuen Pächterin, ergänzte Bürgermeister Herbert Kirsch im Gemeinderat.

Windisch erläuterte dem Gremium die jüngste Kostenmehrung, die sich auf etwa 45 000 Euro beläuft. Bis zu 18 000 Euro verschlinge allein die neue Baustellenzufahrt. Zunächst war man davon ausgegangen, dass der Kran und schwere Baumaschinen über den Pausenhof anrollen und der Bauhof die Wegebauarbeiten dafür erledigt. Doch dies habe sich in der Praxis als undurchführbar erwiesen. Die Zufahrt wird nun am Parkplatz an der Mehrzweckhalle beginnen und ein langes Stück entlang der Sportplätze führen, der Untergrund muss so befestigt werden, dass auch 24 Tonnen schwere Fahrzeuge darauf ohne Probleme vorankommen, sagte Windisch. "Der Bauhof hat gar nicht die Kapazität dazu", erklärte Kirsch. Die Dach-, Klempner-, Zimmerer- und Glaserarbeiten sind bereits vergeben, noch in den Herbstferien soll mit der Erweiterung des Kiosks begonnen werden.

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Quelle:
SZ vom 27.10.2016
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