Starnberg:Blitzstart für die Kugel-Kakteen

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Zum Auftakt des Stadtradelns bieten fast alle Gemeinden Touren an.

Christiane Bracht

Auch Mitarbeiter der Firma TQ-Systems machen beim Stadtradeln mit. Foto: Georgine Treybal (Foto: Georgine Treybal)

"Stramme Waden", "Kugel-Kakteen", "Nur Licht ist schneller" oder "Champignons" - in der Wahl ihrer Namen sind viele Teams außerordentlich kreativ. Doch darauf kommt es beim Stadtradeln nicht an. Alles was in den nächsten drei Wochen zählt, sind Kilometer, aber nicht die, die man mit einem einfachen Tritt aufs Gaspedal schnell schafft, nein, nur wer radelt ist anerkannt. Vorbilder wollen Gerhild Schenck-Heuck aus Weßling und Alexander von Engelhardt aus Gauting sein. Sie geben ihr Auto während der gesamten Zeit des Stadtradelns ab und wollen alle Wege nur noch mit dem Rad oder öffentlichem Nahverkehr zurücklegen. So lässt sich freilich das Motto der diesjährigen Aktion "Neue Wege erfahren" am besten umsetzen.

Zum Auftakt des Stadtradelns am Sonntag, 30. Juni, bieten fast alle Gemeinden eine kleine Tour an. Die Herrschinger Organisatoren versprechen etwa eine "idyllische Route abseits des Verkehrs". Vom Rathaus soll es über Rausch und Ellwang nach Breitbrunn gehen zum Feuerwehrfest. Start ist um 10.45 Uhr. Die Tour ist acht Kilometer lang. In Gilching geht es erst um 14 Uhr los. Treffpunkt ist am Marktplatz. Zwei bis drei Stunden wollen die Radler auf den Spuren der Römer durch den Ort fahren. Die Gesellschaft für Archäologie und Ortsgeschichte begleitet die Aktiven. Die Tour ist für Familien mit Kindern geeignet.

Krailling und Planegg haben sich zum Auftakt der Aktion zusammengeschlossen. Start ist um 10.30 Uhr in Martinsried bei der Firma Funsport (Röntgenstraße 1). Von dort strampeln die Teilnehmer am Feodor-Lynen-Gymnasium und den neuen Next-Bike-Stationen in Steinkirchen, der KIM und am Bahnhof vorbei zu den Rathäusern. Danach können die Radler im Biergarten der Kraillinger Brauerei ausruhen. Die Tutzinger verlangen für ihre Auftakttour sogar geländegängige Räder. Um 10 Uhr geht es am Rathaus los, die Landkreislaufstrecke entlang nach Bernried, wo das Geothermiekraftwerk entstehen soll. Schlusspunkt ist das Pfarrfest von St. Joseph.

Die Rennradler kommen ebenfalls auf ihre Kosten. 170 Kilometer wollen sie zum Auftakt schaffen. Treffpunkt ist um 8 Uhr am Bahnhof Nord in Starnberg. Von dort geht es Richtung Spitzingsee nach Valepp. Die nicht so sportlichen Radler treffen sich erst um 16.30 Uhr im Biergarten in der Au. Statt einer Tour kann man sich dort kennen lernen und Tipps für kleine Touren austauschen. Auch das Ammersee-Westufer ist heuer aktiv: Dort starten die Radler am Schondorfer Rathaus um 10.30 Uhr und fahren über Utting und Dießen zur Raistinger Kirche. Im Internet unter www.stadtradeln-sta.de sind alle weiteren Aktionen aufgeführt, nicht nur Touren, sondern auch Stammtische. Auf dieser Seite kann man sich übrigens auch anmelden, wenn man noch mitmachen will. Zum Abschluss am 20. Juli ist wie im letzten Jahr eine Sternfahrt nach Starnberg geplant.

Den Stadtradlern winkt in manch einem Gasthof oder einer Bäckerei sogar die ein oder andere Vergünstigung: So gibt es im Gasthof Schuster in Hochstadt 20 Prozent auf alles, im Seehof zur Post in Schondorf und im Café Bistro in Inning ein Radlermenü zum halben Preis.

Fast alle Schulen machen heuer mit. Nur unter den Gemeinderäten war die Resonanz bislang offenbar noch nicht sehr groß. Organisator Gerhard Sailer hofft, dass sich noch mehr Kommunalpolitiker für die Aktion begeistern werden. "Sie können in der Gesamtwertung leicht weit vorne landen", versucht er die Kommunalpolitiker zu locken. Sie müssten auch nicht als eigenes Team starten, sondern können für ihre Partei oder einen Verein antreten.

© SZ vom 29.06.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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