B2-Tunnel Starnberg:Kein neuer Projektleiter in Sicht

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Tafel mit überholtem Datum, die Angabe ist mittlerweile getilgt: Der Starnberger Tunnelbau ist in Verzug, vor 2033 ist kaum mit einer Freigabe zu rechnen. (Foto: Nila Thiel/Nila Thiel)

Das Staatliche Bauamt Weilheim sucht weiterhin nach einem qualifizierten Bewerber, der das Großprojekt in Starnberg verantworten könnte. Notgedrungen will die Behörde nun verstärkt auf externe Dienstleister setzen.

Von Linus Freymark, Starnberg

Die Stelle des Projektleiters Tunnel Starnberg im Staatlichen Bauamt Weilheim bleibt weiterhin unbesetzt. Wie die Behörde mitteilt, hätten sich zwar 15 Personen auf den ausgeschriebenen Posten beworben - allerdings habe niemand "die erforderlichen Qualifikationen für die Projektleitung" mitgebracht, erklärte das Bauamt auf SZ-Anfrage. Man habe mit dem frisch gebackenen Baurat Marco Pulci lediglich eine neue Fachkraft für die zuständige Abteilung gefunden. Pulci soll in Zukunft vorrangig für das Starnberger Tunnelprojekt zuständig sein.

Ohnehin ist auch das Staatliche Bauamt stark von Fachkräftemangel betroffen. Insbesondere Leitungspositionen können derzeit des Öfteren nicht besetzt werden. Deshalb wird die Behörde Aufgaben in Zukunft verstärkt an externe Dienstleister übertragen. Welche Auswirkungen diese neue Strategie auf das Starnberger Bauprojekt haben wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Sie bringt aber eine Menge Arbeit für den neuen Mitarbeiter mit: Zu Pulcis ersten Aufgaben gehöre unter anderem "die Organisation und Einarbeitung der externen personellen Projektunterstützung", teilte das Bauamt mit.

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Der Tunnelbau ist aus verschiedenen Gründen in Verzögerung geraten und dürfte frühestens im Jahr 2033 abgeschlossen sein. Mancherorts kommen deshalb bereits Zweifel auf, ob das Projekt jemals fertiggestellt werden würde - auch, weil in der Zwischenzeit die Staatskasse leer geworden ist und die Kosten für den Tunnelbau explodiert sind. In dieser Hinsicht gibt das Bauamt jedoch Entwarnung: Man habe bislang "keine Erkenntnisse, dass das Bundesverkehrsministerium über eine Einstellung dieses Projektes nachdenkt", heißt es. "Bislang stehen alle Ampeln auf Grün."

Um den Bau voranzutreiben, sind in den kommenden zwei Jahren mehrere Schritte geplant: So soll das Gelände auf im Boden schlummernde Fliegerbomben und andere Kampfmittel untersucht werden. Des Weiteren werden im Bereich der Eisenbahnbrücke erste Stützwände errichtet und neue Abwasseranlagen installiert. Im vergangenen Sommer wurde bereits eine neue Eisenbahnbrücke eingehoben, die wegen der Verbreiterung der Fahrbahn notwendig ist. Und auch mit dem Wasserwirtschaftsamt herrscht Klarheit: Zuletzt hatten sich die Behörden in langwierigen Abstimmungen befunden. Diese sollen nun größtenteils abgeschlossen sein.

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