Süddeutsche Zeitung

Starnberger B2-Tunnel:Abholzen für die neue Bahnbrücke

Um Platz für die Verbreiterung der Münchner Straße auf sechs Fahrspuren zu schaffen, muss zunächst eine kleine Baumgruppe weichen. Die Bahnbrücke wird erst im August eingeschoben.

Von Peter Haacke

Die vorbereitenden Arbeiten zum Bau des B2-Tunnels in Starnberg gehen weiter: Die Netz AG der Deutschen Bahn (DB) bereitet sich auf den Neubau der Bahnbrücke über die Münchner Straße vor. Von Mitte Februar an sollen zunächst Baustelleneinrichtungsflächen hergestellt werden, gegen Ende der Sommerferien soll die neue Brücke dann eingeschoben werden. Dazu müssen vorab aber noch ein paar Bäume weichen: Im Auftrag des Staatlichen Bauamts Weilheim finden im Bereich zwischen Bahnbrücke, Seilerweg und Hochhaus am Dienstag und Mittwoch, 31. Januar und 1. Februar, Rodungsarbeiten statt, erklären DB und Staatliches Bauamt in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Zu größeren Beeinträchtigungen für den Verkehr wird es dabei zunächst nicht kommen. "Die Rodungsarbeiten lösen keine größeren Verkehrseinschränkungen oder Spurwegnahmen auf der B2 aus", heißt es in dem Schreiben. Zu kleineren Behinderungen könne es lediglich kommen, wenn Lastwagen rangieren oder beladen werden. Anders sieht es dagegen aus, wenn voraussichtlich nach der Winterpause vom 13. Februar an die Baufeldvorbereitungen für den Brückenneubau starten: Dann gilt auf der Bundesstraße 2 die Verkehrsführung "2 + 1". Soll heißen: Vom Stadtzentrum zur Autobahn bleibt es bei zwei Fahrspuren, stadteinwärts aber entfällt eine. Fußgänger müssen dann auf den südlich gelegenen Fußweg wechseln, weil der Abschnitt zwischen Leutstettener Straße und Seilerweg gesperrt wird.

Auch in den Folgemonaten wird es auf der B2 immer wieder zu kurzzeitigen Einschränkungen auf Starnbergs Hauptverkehrsachse kommen: Ab Mitte März wird eine Baugrubenwand errichtet, in den Sommerferien ist der Einbau der neuen Bahnbrücke mit einer Durchfahrtshöhe von 4,5 Metern und 26,3 Metern Breite vorgesehen. Die beiden Widerlager des Bauwerks werden aus Stahlbeton hergestellt. Analog zur bestehenden Brücke plant die DB zwei Stahlüberbauten, sogenannte Tröge.

Spannend wird es dann voraussichtlich zwischen 28. August und 4.September: Verkehrsteilnehmer und Bahnkunden müssen dann mit einer Woche Komplettsperrung rechnen. Fahrgäste der Bahn müssen auf Busse umsteigen, der motorisierte Verkehr wird über die Leutstettener Straße umgeleitet. Weil die Fahrbahnbreite der äußeren Leutstettener Straße für gewöhnliche Lkw im Begegnungsverkehr zu gering ist und auch die Höhe der Unterführung sehr knapp bemessen ist, wird die Straße aufgeweitet: Die Fahrbahndecke wird abgefräst, Fußgänger und Radfahrer werden umgeleitet, weil der Rad- und Gehweg entfällt.

Der Neubau der Bahnbrücke über die Bundesstraße ist ein Kernelement für den Tunnel. Die Bundesstraße 2 wird im Bereich der Bahnbrücke auf sechs Fahrspuren erweitert. Die Rodungsarbeiten vor dem Hochhaus müssen aufgrund gesetzlicher Vorgaben bis Ende Februar erledigt sein. "Mit der Aufweitung der Bahnbrücke schafft die DB Netz AG die Voraussetzung für die zukünftige Verkehrsführung am geplanten Nordportal des Tunnel Starnberg", sagt Mark Wüller, Projektleiter der DB Netz AG und Verantwortlicher für den Brücken-Neubau. Der Abschluss der Arbeiten an der Bahnbrücke ist für das vierte Quartal geplant.

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