Starnberg:Autobahnabfahrt kostet zwei Millionen Euro

Stadt plant Anschluss von Gut Buchhof an A 952, um Percha zu entlasten. Der Bau kann drei Jahre dauern

Von Peter Haacke, Starnberg

Etwa zwei Millionen Euro wird die Stadt Starnberg nach Angaben von Bürgermeisterin Eva John (BMS) voraussichtlich für die geplante Abfahrt von der A 952 aus Richtung Starnberg zum Gut Buchhof und der Munich International School ausgeben müssen. Der Stadtrat erhofft sich dadurch eine Verkehrsentlastung des Ortsteils Percha. Für die Realisierung des Vorhabens muss nach Planung, Ausschreibung, Vergabe und Bauausführung jedoch mit einem Zeitraum von bis zu drei Jahren gerechnet werden.

Der Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität hatte sich bereits Mitte Oktober ausführlich mit dem Thema befasst. Dabei erteilte das Gremium einhellig dem Bau einer Parallelstraße zwischen Autobahn und Würmstraße eine Absage. Stattdessen soll eine Abfahrt auf Höhe von Gut Buchhof entstehen, indem die Beschleunigungsspur der Autobahnauffahrt Percha um mehrere hundert Meter verlängert und der Standstreifen verbreitert wird.

Insbesondere der Hol- und Bringverkehr zur Munich International School aus Richtung Starnberg muss damit zwar nicht mehr über Percha anfahren; in der Gegenrichtung aber bleibt vorerst alles, wie es derzeit ist.

Ausschlaggebend für den angestrebten Bau des Halbanschlusses, der laut Winfried Wobbe (UWG) aufgrund einer fehlenden Auffahrtmöglichkeit zur Autobahn für den allgemeinen Verkehr bestenfalls "nur ein Viertelanschluss" ist, war ein Entgegenkommen der Autobahndirektion Südbayern. Das Ingenieurbüro Vössing erstellte auf Grundlage eines Gesprächs im Juli mit den Autobahnverantwortlichen einen Vorentwurf, der im Lauf der kommenden Monate noch konkretisiert werden soll.

Abgesehen von Genehmigungsplanung, landschaftspflegerischem Begleitplan und einer artenschutzrechtlichen Prüfung müssen auch Lärmschutzwände und ein Brückenbauwerk berücksichtigt werden.

Vergeblich versuchten die Vertreter der WPS, die Zustimmung der Autobahndirektion zum Bau der Abfahrt als Erfolg ihrer Gruppierung zu reklamieren. Übereinstimmend berichteten dagegen die altgedienten Stadträte Wobbe, Tim Weidner (SPD) und Gerd Weger (CSU) von diversen vorhergehenden Versuchen seit den 90er-Jahren zum Bau einer Abfahrt. Ziel der Starnberger bleibt jedoch weiterhin die Abstufung der A 952 zu einer Landstraße, für die man laut Weidner jedoch auf das "Wohlwollen von Staatsregierung und der Ministerien" angewiesen sei.

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