Während der Wiesn schnellt der auch den Rest des Jahres schon bemerkenswerte Bierkonsum in Bayern noch einmal in die Höhe. Und so liegt der Schluss nahe, dass auch unter Autofahrern der Anteil derer steigt, die es mit der Promillegrenze nicht so genau nehmen, sich betrunken hinters Steuer setzen und so sich selbst und andere gefährden.
Um diese Fahrzeugführer aus dem Verkehr zu ziehen, hat die Verkehrspolizei Weilheim am Montagabend eine groß angelegte Kontrolle auf der Garmischer Autobahn nahe dem Starnberger Dreieck vorgenommen. Die 24 eingesetzten Beamten unterzogen mehr als 250 Fahrzeuge einer näheren Begutachtung. Unterstützt wurden die Verkehrspolizisten von Einsatzkräften der Zentralen Ergänzungsdienste aus Murnau und der Grenzpolizeiinspektion Murnau, auch das Technische Hilfswerk Starnberg war an der Aktion beteiligt. Die Polizisten konzentrierten sich bei den Kontrollen auf Autos, die in Richtung Garmisch-Partenkirchen unterwegs waren und somit möglicherweise auf dem Heimweg vom Oktoberfest.
Die meisten Autofahrer waren nach Polizeiangaben im Bereich der festgelegten Promillegrenze unterwegs. Lediglich ein 29-jähriger Mann aus Icking sprengte den Rahmen des Erlaubten - und das gleich saftig. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von umgerechnet 2,02 Promille. Der junge Mann war so betrunken, dass den Beamten sofort auffiel, dass er "kaum in der Lage war, das Fahrzeug sicher zu beherrschen", teilte die Polizei mit. Der weitere Nachhauseweg des Ickingers wurde an Ort und Stelle unterbunden. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren, auch sein Führerschein wurde sichergestellt.
Die Polizisten beschränkten sich bei der Großkontrolle nicht nur auf Verstöße gegen die Promillegrenze. So ging den Beamten auch eine Person ins Netz, gegen die ein offener Haftbefehl vorlag. Die Polizei nahm diese direkt an der Kontrollstelle fest und brachte sie ins Gefängnis. Ansonsten stellten die Beamten noch kleinere Mängel an den Fahrzeugen fest, etwa defekte Scheinwerfer. Einige Autofahrer hatten nicht alle erforderlichen Dokumente dabei. Drei Fahrer waren leicht alkoholisiert mit Werten zwischen 0,3 und 0,5 Promille. Sie durften ihre Fahrt zwar fortsetzen. Bemerkenswert allerdings: Laut Polizei hatten sie sehr geringe Trinkmengen angegeben. Eine Erklärung für die dafür erstaunlich hohen Werte: der höhere Alkoholgehalt des Biers auf der Wiesn.