Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Auto kracht rückwärts in Friseursalon

Eine 35-Jährige rast mit ihrem Kleinwagen über einen Blumenkübel und durchbricht das Schaufenster. Im Laden sind noch keine Kunden.

Von Christian Deussing, Starnberg

Weil sie bei der Schaltung etwas verwechselt hat, ist am Donnerstagmorgen eine 35-jährige Fahrerin mit ihrem Kleinwagen rückwärts in das Schaufenster eines Starnberger Friseursalons gekracht und mit der Hinterachse an der Auslage hängen geblieben. Laut Polizei blieb die Pöckingerin bei dem spektakulären Unfall, der sich gegen 8 Uhr in der Weilheimer Straße ereignete, unverletzt und kam mit dem Schrecken davon. Am Auto entstand jedoch ein Totalschaden von etwa 15 000 Euro - so viel kosten der Polizei zufolge auch die Reparaturen am Schaufenster und an dem Wohn-und Geschäftshaus.

Die Kollision habe offenbar mit den Tücken des Automatikbetriebs beziehungsweise mit einem Fahrfehler zu tun, berichtet die Polizei. Bei dem missglückten Ausparkmanöver war die Frau mit Wucht über einen Blumenkübel gefahren. In dem Herrensalon mit dem Namen "28 S" befand sich glücklicherweise noch kein Kunde, denn das Geschäft öffnet erst um 11 Uhr.

Als Inhaber Loncarec Sasa kurz zuvor eintraf, war er entsetzt. "Ich dachte zuerst, dass jemand etwas bei mir klauen wollte", erzählt der 29-jährige Friseurmeister, der erst am 1. August seinen Salon eröffnet hatte. Er bediente trotz des Unfallschadens seine Kunden, die bei ihm einen Termin hatten. Doch wegen der zerborstenen Scheibe, die die Feuerwehr verschalen musste, und dem Polizeiflatterband sei die Laufkundschaft wohl weggeblieben, klagt der Friseur. Er glaubt, dass die "Frau mit Vollgas rückwärts in seinen Laden gefahren" sein müsse. Es wurden dabei auch ein Geschäftsschild und ein Garderobenständer demoliert. "Auch zwei Vorhänge sind kaputt", sagt Sasa und bedauert: "Dieser Unfall ist für mich eine schlechte Werbung."

Die Polizei entdeckte neben dem Schaufenster Risse an der Hausfassade, woraufhin ein Statiker verständigt wurde. Der Experte konnte jedoch bald darauf Entwarnung geben, so die Polizei. Das Auto zog ein Abschleppdienst aus dem Laden.

Vor allem bei Automatik-Pkw werden immer wieder die Gänge oder das Brems- mit Gaspedal verwechselt. Oft sind in diese Unfälle auch ältere Fahrer verwickelt, doch diesmal war es anders. Besonders spektakulär war vor 17 Jahren ein Unfall in der Starnberger Ludwigstraße: Damals durchbrach ein 74-jähriger Mann mit seinem Kleinwagen die Schaufensterfront eines Buchladens und landete filmreif vor den Regalen. Der Rentner und die Kunden blieben unverletzt.

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Quelle:
SZ vom 14.09.2018
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