Starnberg:Auftritt in Rot

Starnberg: Die Bavaria eingefärbt: Das SPD-Kulturforum erinnert bei seiner Feier an die Zeit, als Bayern rot war.

Die Bavaria eingefärbt: Das SPD-Kulturforum erinnert bei seiner Feier an die Zeit, als Bayern rot war.

(Foto: oh)

Kulturforum der SPD feiert 30-jähriges Bestehen mit Hörspiel von Hans Well

Von Isabella Falkner

30 Jahre Kulturforum der Sozialdemokratie in Starnberg - das muss doch gefeiert werden! Und das wird es auch: mit dem preisgekrönten Hörspiel "Rotes Bayern - Es lebe der Freistaat! Die Münchner Revolution 1918 und die Räterepubliken 1919". Das Stück des Ehepaars Hans Well und Sabeeka Gangjee-Well wird am Donnerstag, 24. Oktober, in der Schlossberghalle Starnberg aufgeführt. Es lesen Gert Heidenreich, Gisela Schneeberger, Bernhard Butz, Johanna Bittenbinder und Hans-Josef Braun, die Musik steuern Hans Well und seine "Wellbappn" bei.

Das Hörspiel, das zu einer Rückbesinnung auf die Geschichte rund um die Ausrufung des Freistaats Bayern, die Ermordung Kurt Eisners und die zwei darauffolgenden Räterepubliken einlädt, ist 2019 zum Gewinner des Deutschen Hörbuchpreises gekürt worden. Als Rahmenhandlung fungiert eine Museumsführung, dabei wird der Blick der Nachwelt auf die Räterepublik ironisch kommentiert. Anhand von Auszüge aus Briefen, Romanen, Artikeln und Tagebüchern von zeitgenössischen, in aller Welt sowie eher lokal bekannten Persönlichkeiten soll dem Publikum so ein Teil der Geschichte nähergebracht werden, der sonst schnell mal in Vergessenheit gerät und sozusagen "in der Abstellkammer der Bayerischen Geschichte" landet, wie es im Hörspiel heißt. Vor allem durch die musikalischen Einwürfe ist das Ganze näher am Kabarett als am gediegenen Geschichtsunterricht.

Dass das Kulturforum Starnberg zur Feier seines Jubiläums gerade eine Veranstaltung mit dem Titel "Rotes Bayern" wählt, verwundert nicht: Zwar ist das Forum nicht als "Vorfeld für SPD-Politik" gedacht, wie die Sozialdemokraten auf ihrer Homepage schreiben, aber dennoch ist es eine politische Einrichtung, die eine Richtung anzeigen soll. Dessen waren sich Carola Meseburger, der Historiker Peter Hanke und die beiden Schriftsteller Gert Heidenreich und Johano Strasser bewusst, als sie im März 1989 das "Kulturforum der Sozialdemokratie" gründeten. Seitdem decken Merseburger und ihr Team mit gut zehn Veranstaltungen im Jahr ein weites Feld ab, ob es um den Brexit geht, Frauen in Afrika oder die politische Lage in der Türkei.

Der Abend in der Schlossberghalle beginnt um 19.30 Uhr. Karten zu 24 Euro, für Mitglieder und Jugendliche 18 Euro, gibt es in der Tourist-Info (Telefon 08151/90600).

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