In Zeiten des Fachkräftemangels gibt es aus dem Landkreis Starnberg eine erfreuliche Nachricht: Im vergangenen Jahr haben nach Zahlen der Industrie- und Handelskammer (IHK) mehr junge Menschen eine Ausbildung begonnen als im Jahr zuvor. 305 Personen starteten 2024 in ihre Lehre – das sind 5,5 Prozent mehr als 2023. „Die Berufsausbildung mit ihren ausgezeichneten beruflichen Perspektiven bleibt für Schülerinnen und Schüler wie auch für unsere Ausbildungsbetriebe weiterhin hochattraktiv“, kommentiert Katja Lindo Roever, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Starnberg, diese Entwicklung. „Auch 2024 haben sich wieder vier von zehn Jugendlichen nach Schulabschluss für diesen Karriereweg entschieden.“
Trotz des Anstiegs bei den Auszubildenden konnten nicht alle Lehrstellen besetzt werden, rund 90 Plätze im Landkreis blieben unbesetzt. Unternehmen setzen angesichts des Fachkräftemangels verstärkt darauf, Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland für sich zu gewinnen. Das macht sich auch in der Statistik bemerkbar: Von den 305 Berufsanfängerinnen und -anfängern im Landkreis Starnberg haben 22 Prozent – also gut ein Fünftel – keine deutsche Staatsangehörigkeit. Der IHK gilt das als wichtiger Beitrag für die Integration: Die Beschäftigung ausländischer Azubis federt nicht nur den Fachkräftemangel ab, sondern hilft den Lehrlingen auch dabei, sich in Deutschland in die Gesellschaft einzugliedern.
Bei der Wahl der Ausbildungsstelle gab es im vergangenen Jahr geschlechterspezifische Unterschiede: Während Mädchen sich unter den IHK-Berufen am häufigsten für eine Lehre zur Hotelfachfrau entschieden, bevorzugten Jungen eine Ausbildung zum Fachinformatiker oder Industriekaufmann. Insgesamt können Interessierte in Oberbayern zwischen rund 200 Ausbildungsberufen der IHK wählen. Im Landkreis Starnberg gibt es rund 200 Betriebe, die IHK-Ausbildungen anbieten.