Starnberg:Alles per Knopf

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Neue Anlage hat ihre Tücken

Sitzungen des Starnberger Haupt- und Finanzausschusses sind in der Regel eher eine zähe bis bierernste Angelegenheit: Stundenlang wird beraten und diskutiert, zuweilen auch gestritten. Eine Ausnahme dürfte dagegen die Zusammenkunft des Gremiums am Montag darstellen, in der zeitweise sogar herzhaft gelacht wurde. Grund für den unerwarteten Ausbruch an Heiterkeit im 13-köpfigen Gremium war jedoch nicht die überraschend gestrichene Debatte zum Haushalt 2018, die nun am Montag, 23. April, auf der Tagesordnung des Stadtrats erscheinen dürfte. Es war vielmehr eine technische Errungenschaft, die den Mandatsträgern offensichtlich die Arbeit erleichtern soll und dennoch großes Vergnügen bereitete: eine Sprechanlage. Künftig wird es grün oder rot blinken und leuchten, wenn die Stadträte was zu sagen haben. Zudem registriert die Anlage unbestechlich die Reihenfolge der Wortmeldungen, und auch bei Abstimmungen wird niemand mehr die Hand heben müssen: Knopfdruck genügt - und schon ist das Ergebnis elektronisch dokumentiert.

Freilich gilt im Stadtrat ebenso wie im richtigen Leben: Wer Technik bedient, sollte sie auch beherrschen. Doch insbesondere daran haperte es noch beim ersten Testlauf. Zwar hatte Bürgermeisterin Eva John den Stadträten extra einen Techniker zur Seite gestellt, der bei der Bedienung der neuen Gerätschaft behilflich war. Immerhin mussten sich die Ausschussmitglieder vorab per Karte einloggen, um die richtigen Felder im Display drücken zu können. Zudem teilen sich jeweils zwei Stadträte eine Station - da kann es schon mal zu Komplikationen kommen, wie Anton Wiesböck (FDP) bewies, indem er konsequent mit der Bedienung haderte. Immerhin wusste sich John auf der sicheren Seite, indem sie Abstimmungen zunächst digital vollzog und zur Kontrolle per Handzeichen wiederholte. Doch auch die Lautstärkeregelung für die Induktionsschleife, die Schwerhörigen ein Mithören ermöglicht, lässt noch Wünsche offen.

Nächster "betreuter" Probelauf ist am Donnerstag im Bauausschuss, ehe voraussichtlich am Montag, 23. April, im Stadtrat die Premiere folgt.

© SZ vom 18.04.2018 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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