Bäume sind des Menschen Freunde: Sie spenden Schatten, mildern die Temperaturen an heißen Tagen, filtern die Luft und binden Staub, bieten Tieren Lebensraum. Ihr Grün tut der Seele gut und steigert das Wohlbefinden. Dennoch werden noch immer deutlich mehr Bäume gefällt als nachgepflanzt – auch in Starnberg. Dem möchte die Aktion „Bäume spenden für Starnberg“ etwas entgegensetzen: Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz, die Klimainitiative Starnberg und die Stadtverwaltung haben am Donnerstag, dem internationalen „Glückstag“, den Auftakt gemacht mit einer Pflanzaktion in Söcking.
„Wir müssen noch ganz viel erklären, warum Bäume für die Städte so wichtig sind“, sagte Irmgard Franken bei der Pflanzaktion auf jenem Hügel, auf dem ein wahrer Methusalem steht: die Sommerlinde von Söcking. Das Naturdenkmal ist mindestens 230 Jahre alt, vermutlich sogar älter. Der stattliche Baum hat allerdings schon bessere Tage gehabt. Obwohl fachgerecht an ihm herumgeschnitten wurde, ist er auf Dauer wohl kaum zu retten. Zwei Mittelstämme sind faulig und werden eines Tages herausbrechen. Dann wird die Linde auf städtischem Grund, der aus Haftungsgründen mittlerweile umzäunt ist, nicht mehr zu halten sein.
Auch deshalb wählten die Initiatoren der Aktion bewusst diesen Platz für ihre Neupflanzung, der möglichst noch viele weitere im öffentlichen Raum, aber auch in Privatgärten folgen sollen. Das erklärte Ziel: Starnberg soll grüner werden – und das beständig. Die Chance, dass ein Baum dann 50, 100 oder gar 200 Jahre alt werden könne, sei durch die Baumpflanzaktion wahrscheinlicher, glauben die Initiatoren. Sie hoffen auf weitere Zuwendungen.
Die Pflanzung von heimischen Bäumen im Stadtgebiet ist jedoch teuer und aufwendig, die Standortbedingungen sind zuweilen ungünstig. Um einem Baum möglichst gute Bedingungen zu schaffen, sind Bodenvorbereitungen erforderlich mit Kosten zwischen 1000 und 3000 Euro. Die Bäume selbst, die eine gewisse Mindestgröße haben müssen, kosten – je nach Sorte – zwischen 750 und 1000 Euro; manche Bäume gibt es auch billiger.

Weil die Stadt die Finanzierung neuer Bäume aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht allein stemmen kann, kam es zu einer Kooperation: Spender zahlen für die Bäume, Pflanzkosten und Pflege übernimmt die Stadt. An jedem gespendeten Baum wird eine Plakette angebracht, die individuell mit Namen, zu einem besonderen Anlass gestaltet oder auch anonym sein kann.
„Über die Initiative und das Bürgerengagement freue ich mich sehr“, sagte Bürgermeister Patrick Janik. „Die Aktion betrifft ein Thema, das wichtig wird“, sagte er mit Blick auf den Klimawandel. Weitere Bäume sollen zunächst an der Almeidawiese und im Steininger Grund gepflanzt werden. Die Initiatoren freuen sich auf weitere Vorschläge und sind überzeugt davon: Je mehr Bäume gepflanzt werden, desto mehr erhöht sich die Lebensqualität in Starnberg bei steigenden Temperaturen.
Weitere Infos und Ansprechpartner zum Thema finden sich demnächst auf der Homepage der Ortsgruppe im Bund Naturschutz. Spenden gehen auf ein Konto bei der Kreissparkasse (Verwendungszweck: Bäume für die Stadt Starnberg) unter IBAN DE47 7025 0150 0430 0531 65.