Süddeutsche Zeitung

Starnberg:Ärger um Radweg-Markierung

Polizei hält sogenannten Schutzstreifen in der Seestraße in Percha für rechtswidrig

Die Posse um eine von der Starnberger Stadtverwaltung beauftragte Markierung in der Seestraße (Percha), die das Radeln in der Einbahnstraße entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung ermöglichen soll, ist in die nächste Runde gegangen: Am Dienstag wurde die erst Mitte Mai aufgebrachte Markierung wieder übermalt. Stattdessen wurde eine neue gestrichelte Linie aufgetragen; der vermeintliche Radlweg ist jetzt nahezu doppelt so breit wie vorher.

Die Untere Verkehrsbehörde am Landratsamt hatte dem Ansinnen der Stadt die "verkehrsrechtliche Anordnung" erteilt, zumal kein Einfluss auf den Verkehr der Staatsstraße zu erwarten ist. Die Polizei dagegen hält die Aktion der Stadt für rechtswidrig, wie Verkehrsexperte Johannes Bauer betonte: "So kann es nicht sein", sagte er. Wenn es tatsächlich nur um Radfahrer gehe, sei auch eine einfachere Lösung möglich. Tatsächlich will die Stadt mit dem "Fahrradschutzstreifen" - ein Jahr lang zur Probe - ein Halteverbot durchsetzen. Vor allem im Sommer herrsche in der Seestraße Parkchaos, oft verursacht durch Badegäste. Für Rettungsdienste gebe es dann kaum noch ein Durchkommen. Wo die Anwohner ihre Autos nun parken sollen, ist weiterhin unklar. Sie sollen nächste Woche informiert werden. Allerdings hält sich bislang auch noch niemand an das Halteverbot.

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Quelle:
SZ vom 03.06.2017 / phaa
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