Starnberg:32 "Reichsbürger" im Landkreis

Die Hälfte von ihnen wurde schon einmal beschuldigt, eine Straftat begangen zu haben. Grünen-Kreisrat Peter Unger fordert, sie zu entwaffnen und mehr zu kontrollieren.

Der Gilchinger Kreisrat Peter Unger (B90/Grüne) schlägt Alarm: Mindestens 32 "Reichsbürger" soll es im Landkreis Starnberg geben, von denen die Hälfte in den vergangenen fünf Jahren wenigstens einmal Beschuldigte einer Straftat waren.

Unger stützt seine Aussage auf eine Anfrage ans Innenministerium durch Katharina Schulze, Grünen-Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag. Nach Ansicht von Schulze sind Reichsbürger "eine Gefahr, die lange von der CSU-Regierung nicht wirklich ernst genommen wurde". Erst seit dem gewaltsamen Tod eines Polizisten, der im Oktober 2016 von einem Reichsbürger im fränkischen Georgensgmünd erschossen wurde, sei das Thema angekommen.

Im Landkreis Starnberg werde derzeit gegen einen Reichsbürger wegen Verdachts auf versuchte Erpressung und Nötigung ermittelt, teilte Unger mit. Zudem seien weitere Reichsbürger im Besitz einer waffenrechtlichen Erlaubnis. Unger hält die Ideologie dieses Personenkreises für "höchst gefährlich". Neben "Entwaffnung und staatlicher Repression" brauche es aber auch mehr zivilgesellschaftliches Engagement etwa durch Infoveranstaltungen, Workshops und Aufklärung an Schulen, mahnt Unger.

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