Städtepartnerschaft:Ein Mann der ersten Stunde

Städtepartnerschaft: Ehre, wem Ehre gebührt: Jean-Claude Mahé trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Starnberg ein, Bürgermeisterin Eva John schaut ihm dabei zu.

Ehre, wem Ehre gebührt: Jean-Claude Mahé trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Starnberg ein, Bürgermeisterin Eva John schaut ihm dabei zu.

(Foto: Arlet Ulfers)

Starnberg ehrt Bürgermeister Jean-Claude Mahé, der den Schüleraustausch und die Freundschaft zwischen der Stadt und Dinard mit aufgebaut hat. Zum Festakt kommen mehr als 100 Gäste

Von Sylvia Böhm-Haimerl

Viele Starnberger kennen den freundlichen Franzosen mit dem prägnanten weißen Bart, der während der Französischen Woche Crêpes verkaufte und die Hotelfachschüler aus der Partnerstadt Dinard betreute. Wenn die Starnberger Delegation nach Dinard fuhr, schleppte er Kisten mit Lebensmitteln in die Natur, um für die deutschen Freunde ein Picknick aufzubauen. Seit mehr als 40 Jahren gibt es die Freundschaft zwischen Starnberg und Dinard. Jean-Claude Mahé ist als Gründungs- und Vorstandsmitglied des Partnerschaftsvereins "Amis de Starnberg" ein Mann der ersten Stunde.

Als Lehrer baute er den Schüleraustausch zwischen den beiden Städten auf. Im Dinarder Stadtrat war er Partnerschaftsreferent. Seit zweieinhalb Jahren ist Mahé nun Bürgermeister von Dinard und treibt die Freundschaft weiter voran. Bei einem Festakt in der Schlossberghalle ist Jean-Claude Mahé am vergangenen Sonntag für sein jahrzehntelanges, ungebrochenes Engagement die Ehrenbürgerwürde der Stadt Starnberg verliehen worden. Außerdem überreichte ihm Bürgermeisterin Eva John ein Gemälde der Künstlerin Uta Sasgen, die den dritten Platz bei der Kunstpreisverleihung der Stadt belegt hatte.

Anschließend trug sich Mahé ins Goldene Buch der Stadt ein. Die Feier, zu der mehr als 100 ehemalige und aktuelle Stadträte, Ehrenbürger, Wegbegleiter und Vertreter von Vereinen eingeladen waren, wurde umrahmt von Aufführungen des Ballettzentrums Starnberg sowie von der Pianistin Lauriane Follonier von der Musikschule Starnberg.

"Ganz gleich, ob es heißt "Liberté, Égalité, Fraternité" oder "Einigkeit und Recht und Freiheit". Verehrter Jean-Claude Mahé, Sie leben diese Grundsätze", sagte Bürgermeisterin Eva John bei der Überreichung der Ehrenbürgerurkunde. Ihre Rede wurde übersetzt von Schülerinnen der 9. Klasse des Starnberger Gymnasiums. Mahés Antwort war schlicht. "Ich werde versuchen, der Ehre gewachsen zu sein", sagte er.

Die Freundschaft zwischen Starnberg und dem Städtchen Dinard an der bretonischen Küste besteht seit 1977. Im Jahr 1980 war der damals 34 Jahre alte Mahé nach Starnberg gekommen, um als Lehrer den ersten Schüleraustausch zu leiten. Er werde sich immer an diesen Aufenthalt erinnern, an diese Mischung aus Tradition und Moderne in Bayern, sagte er. Neben den Unterschieden wie Bier und Cidre, Weißwurst und Galette, Gebirge und Flachland, See und Meer, haben die Städte laut Mahé auch große Ähnlichkeiten. "Sie teilen das Glück, an einem besonderen Ort zu leben." Starnberg und Dinard hätten die Chance, gemeinsame Projekte aufzubauen.

In ihrer Laudatio würdigten die beiden Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine Angelika Galata und Dominique Ledez Mahé als "Mann des Ausgleichs", als loyalen Menschen, der auf andere zugehen und Mitstreiter motivieren könne. Die Ehrenbürgerwürde sei längst überfällig , sagten sie.

Mahé ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden, 2005 mit dem "Chevalier de Palme academique", der höchsten Auszeichnung für Verdienste um das Bildungswesen in Frankreich, sowie 2013 mit der Europamedaille. Johns Amtsvorgänger Ferdinand Pfaffinger wurde 2013 Ehrenbürger von Dinard.

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