Zum Stadtstrand in Starnberg gibt es – abgesehen von jenen, denen er grundsätzlich egal ist – nur zwei Meinungen: Die einen empfinden die Sandfläche als doof, unästhetisch und unnütz, zumal er wertvollen Parkraum belegt. Die anderen schätzen die vom Verkehr umtoste Oase an der Bahnhofstraße vor dem altehrwürdigen Hotel Bayerischer Hof, die bereits in den vergangenen beiden Sommern als Kulturbühne für hoffnungsvolle Musiker genutzt wurde. Auch dieses Jahr sollen Besucher von Mitte Mai bis Mitte August wieder in entspannter Atmosphäre Live-Konzerte genießen können; diesmal allerdings auf frischem Sand.
Nicht wenige Starnberger hatten vor wenigen Wochen bereits die Hoffnung, dass das Rondell nun wieder für den Verkehr freigegeben werde. Der Stadtstrand – bereits 2022 war der Sand im Rahmen der Aktion „See and the City“ als besondere Attraktion aufgeschüttet worden – war verschwunden. Aus gutem Grund: Nach knapp drei Jahren müffelte der stets feuchte Untergrund. Drei Winter, unzählige Regenfälle und das Hochwasser vom Vorjahr hatten der Fläche doch arg zugesetzt, das karibische Flair war verschwunden. Zudem hatten sich Hunde, Katzen und wohl auch manche Zweibeiner im Sand erleichtert. „Es war einfach nicht mehr gut“, kommentierte eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung die Aktion, „es hat gestunken“. Mittlerweile wurden gut 54 Tonnen frischer Sand verteilt; die Kosten hierfür beziffert die Stadtverwaltung auf 3100 Euro.
Das abwechslungsreiche Programm zur Neuauflage der Open-Air-Bühne hat erneut Stadtrat Winfried Wobbe zusammengestellt. Insgesamt 17 Auftritte sind jeweils donnerstags von 18.30 Uhr an geplant, drei davon bestreitet Wobbe mit seiner Band „The Yaks“. Die Konzerte finden bei trockenem Wetter am Rondell statt, bei Regen in der frisch renovierten Loggia am Bahnhofsgebäude. Die „Radkantine“ versorgt die Besucher wieder mit Speisen und Getränken, die auf der Sandfläche mit Liegestühlen möglichst viele Sommerabende entspannt genießen sollen.

Zwar dürfte das Ambiente vor dem maroden Hotel Bayerischer Hof in Sichtweite zum Bahnhof und zu dem abbruchreifen Haus auf jener Fläche, wo bis Anfang April noch die „Wiege von Starnberg“ stand, nicht gerade anheimelnd sein. Gleichwohl kündigt die Stadtverwaltung unverdrossen einen „perfekten Mix aus Musik, Genuss und Urlaubsfeeling im Herzen von Starnberg“ an.
Der Eintritt zu den Konzerten der regionalen Musiker und talentierten Newcomer ist kostenfrei. Zum Auftakt spielen am Donnerstag, 15. Mai, „Emotional Rescue“.