Süddeutsche Zeitung

Stadt, Land, Leute:Weiter denken

Die Corona-Krise beherrscht weiterhin das tägliche Leben und einige Menschen in der Region packen zu und werden erfinderisch

"Damit was weitergeht." Das ist das Motto von Georg Zerhoch, dem zupackenden Mann aus dem Andechser Ortsteil Frieding. Zerhochs Lieblingsspruch zitierte auch der frühere Landrat Karl Roth, als er in seiner letzten Kreistagssitzung Zerhoch mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für im Ehrenamt tätige Frauen und Männer auszeichnete. Eigentlich wollte Roth die Auszeichnung beim Ehrenamtsempfang in ihrer beider Gemeinde Andechs verleihen. Der ist aber wegen der Corona-Krise abgesagt. Roth würdigte in seiner Laudatio das jahrelange, unermüdliche und unaufgeregte Engagement Zerhochs. "Du bist da, wo Not am Mann ist, und kümmerst Dich einfach." Zerhoch ist seit 1973 in der Freiwilligen Feuerwehr Frieding aktiv, unter anderem als Kommandant und Vorstand. Unter seine Regie fielen der Um- und Ausbau des Feuerwehrhauses. Am Zerhoch-Hof in Frieding spielt sich ein großer Teil des Dorflebens ab. Er ist nicht nur Schauplatz von Feuerwehrübungen, vieler Feste und des Blumen- und Pflanzenmarkts; dort wird auch regelmäßig der Maibaum vorbereitet und von jungen Leuten bewacht. Bei der Landzusammenlegung Friedings hat Zerhoch Roth zufolge eine maßgebliche Rolle gespielt. Durch geschickte Grundzusammenlegung könnte eines Tages vielleicht doch eine Friedinger Umfahrung möglich werden. 24 Jahre amtierte Zerhoch als Gemeinderat in Andechs, unter anderem war er auch in der Pfarrverwaltung tätig und Vorstand der Dorferneuerung Frieding. Unter seine Regie fielen beispielsweise der Bau des Kindergartens "Sternschnuppe", des Vereinshauses und des Leichenhauses sowie der Kirchenaufgang, Kriegerdenkmal, Mariensäule sowie Spielplatz, Gehsteige und Maibaum. Damit nicht genug. Roth lobte auch, dass sich Zerhoch um das Mähen des Friedinger Bolzplatzes kümmert und um das Schneeräumen der gemeindlichen Straßen. Am Volkstrauertag sorge er dafür, dass die Salutkanone geschossen werde. "Und er spendiert die Munition dafür."

Jetzt in Popcorn investieren und damit die Filmstation Gilching und die Starnberger Klinken unterstützen - das steckt hinter der Idee von Popcorn-Gutscheinen. Seit Ende März ist wie alle anderen Kinos auch die Filmstation geschlossen. Die Filmstation ist ein inhabergeführtes Kino, das seit 1999 in Gilching besteht und seit 2019 von Matthias Bojen und Ulf Maneval betrieben wird. Die beiden kamen auf die Idee, sich jetzt in der Schließphase kurzfristig Liquidität über ihre Fans zu verschaffen, indem sie online unter www.filmstation.de Fünf-Euro-Gutscheine anbieten. "Der Gutschein kann dann bei Wiederöffnung gegen den Knabberspaß eingelöst werden", wie die Betreiber mitteilen. Das hilft nicht nur dem Kino: 50 Prozent des Erlöses werden den Krankenhäusern Starnberg, Penzberg, Seefeld und Dr. Schindlbeck in Herrsching gespendet.

Der Rotary Club Wörthsee unterstützt die Kinder-und Jugendhilfe Condrobs beim Aufbau einer Online-Beratung von gefährdeten Jugendlichen mit einer Spende in Höhe von 1650 Euro. Mit dem Geld soll eine schnelle mediale Beratung ermöglicht werden. Die Condrobs-Berater in Starnberg, Landsberg und Garmisch-Partenkirchen sollen Headsets und Webcams erhalten. Zusätzlich erhalten benachteiligte Kinder und Jugendliche Prepaid-Karten, um weiter mit ihren Beratern und Beraterinnen in Verbindung zu bleiben. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen können die Condrobs-Mitarbeiter Jugendliche und Familien nicht mehr so erreichen wie bisher. "Neue Zugänge in digitaler Form sind daher dringend notwendig", so der künftige Rotary-Präsident für Wörthsee, Ralf Weiler.

30 Stethoskope hat die Herrschinger Firma Heine Optotechnik dem BRK-Rettungsdienst Starnberg gespendet, um die lokale Notfallrettung zu unterstützen. Denn ein Stethoskop gehört zur Grundausstattung für die Primärdiagnostik in jedem Rettungswagen und jedem Notfallrucksack, so das Rote Kreuz. Damit werde nicht nur die Lunge abgehört, sondern auch manuell Blutdruck gemessen, etwa im fahrenden Rettungswagen. Die Firma Heine Optotechnik gilt mit mehr als 500 Mitarbeitern als einer der weltweit führenden Hersteller von Primärdiagnostik-Instrumenten.

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Quelle:
SZ vom 19.05.2020 / manu
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