Frostige, windstille Tage haben den Starnberger See in der Bucht von Sankt Heinrich zu einer spiegelglatten Eisfläche gefroren, die bis etwa zum Ambacher Erholungsgelände reicht. Ein in vergangenen Wintern seltener Anblick, dem viele Schlittschuhläufer nicht widerstehen können. Die Wasserretter aber bremsen ihre Euphorie. "Die Eisfläche ist völlig unsicher, weil sie nicht geschlossen ist", sagt Ingo Roeske, Vorsitzender der Wasserwacht Wolfratshausen. Zwar reiche sie zum Teil bis zu 50 Meter weit, an ihrem offenen Ende aber werde sie immer dünner. Freigeben könne die Wasserwacht den See deshalb nicht. Wer unbedingt aufs Eis wolle, sollte im nahen Uferbereich bleiben, rät Roeske. Dort sei die Eisschicht zum Teil schon bis zu zehn Zentimeter dick und tragfähig. Die Situation könne sich aber schnell ändern: Wellenbildung könne die Gefahr erhöhen, genau wie die Sonne, die fürs Wochenende vorausgesagt ist. Die erwärme durch Reflexion das Wasser auch bei kalter Luft. Prognosen sind laut Roeske schwierig. "In einer Nacht mit zweistelligen Minusgraden kann uns der See auch komplett zufrieren." Zuletzt gab es das Mitte der 1990er Jahre. Natürlich erinnert das Spiegeleis auch den Starnberger Wetterchronisten Josef Jägerhuber (91) unweigerlich an den Jahrhundertwinter 1962/63. "Damals war See bei minus 29 Grad am 31. Januar mit einer 40 Zentimeter dicken Eisschicht ganz zugefroren.
Keine Angst vor kalten Füßen hat Michael Sedlmayr beim steten Kampf gegen das Eis am Ammersee. Jeden zweiten Tag schneidet er zusammen mit seinem Kollegen Ferdinand Volk die Flächen rund um diese Stegener Badehütte frei, um den Eisdruck von den Holzpfosten zu nehmen. Dazu gehört auch der Abstieg ins kalte Wasser, betont Sedlmayr, "schließlich müssen die Eisschollen raus, sonst frieren sie sofort wieder fest und zerstören die Hütte. Und die dürfte gar nicht neu aufgebaut werden. Foto: Hartmut Pöstges