Süddeutsche Zeitung

SPD im Landkreis:Frauen geben den Ton an

Der Kreisverband wählt einen neuen Vorstand

Alles neu beim SPD-Kreisverband Starnberg: Bei der Vorstandswahl am Montagabend wurde die Tutzingerin Christiane Kern zur Kreisvorsitzenden gewählt. Sie löst Julia Ney ab, die acht Jahre an der Spitze des Kreisverbands stand. Neu sind nicht nur die Namen im Vorstand, neu ist auch, dass bis auf die Beisitzer und dem Internetbeauftragten Marc Weigand aus Weßling alle Frauen sind. Angelika Wenisch aus Inning ist stellvertretende Vorsitzende, Teresa Falk aus Starnberg Schatzmeisterin, Andrea Reif aus Gilching Schriftführerin und Bettina Nickel aus Pöcking Mitgliederbeauftragte.

Die Bedenkzeit auf die Frage von Ney, ob sie Kreisvorsitzende werden wolle, dauerte nicht lange. "Ich übernehme das Amt gerne", sagte Kern am Dienstag zur SZ. Weil sie etwas bewirken und die SPD - gerade in schlechten Zeiten - voranbringen wolle im Landkreis Starnberg, so die 48-Jährige. Die Kriminaloberkommissarin, die im Innenministerium arbeitet, ist 2020 als Landratskandidatin angetreten und sitzt im Kreistag. Die kommenden zwei Monate gehören ganz dem Bundestagswahlkampf mit Klinkenputzen, Info-Ständen, Flyern und digitalen Veranstaltungen mit der Kandidatin Carmen Wegge - "was Corona halt zulässt". Danach werde sie alle Ortsvereine besuchen und versuchen, Nachwuchs für die SPD zu gewinnen, sagt Kern. Außerdem will sie die Genossen besser vernetzen. Aktuell hat der SPD-Kreisverband Starnberg etwa 420 Mitglieder.

Julia Ney ist es am Tag nach der Neuwahl "leichter ums Herz". Sie freut sich, dass Christiane Kern ihre Nachfolgerin geworden sei und es viele neue Gesichter im Vorstand gebe. Was ihr in den acht Jahren als Vorsitzende - davor war sie zwei Jahre Vize - am besten in Erinnerung bleiben werde, "ist die tolle Mannschaft", sagt sie. Vor allem die Landratswahlen 2014 hätten ihr richtig Spaß gemacht und gezeigt, "wie man Leute motivieren kann". Immerhin habe sie seinerzeit knapp 20 Prozent der Wählerstimmen erhalten. Im Kreistag ist die 44-Jährige stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion. Im Landtag ist sie Vorstandsreferentin der SPD-Fraktion.

Zusätzliche politische Ämter will Julia Ney vorerst nicht annehmen. Die ältere der beiden Töchter kommt heuer in die Schule. "Was da wegen der Corona-Pandemie auf mich zukommt, will ich erst einmal abwarten."

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Quelle:
SZ vom 28.07.2021 / csn
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