Soziales Engagement:Ambulantes Kinderhospiz in neuen Räumen

Ambulantes Kinderhospiz München Inning Christine bronner

Freuen sich über neue Räume für das ambulante Kinderhospiz in Inning: (v. li.) Mia Viehbacher, Anna Becker, Barbara Schachtschneider und Anne Schäfer.

(Foto: privat)

Einrichtung will mit ihrem Zentrum in Inning Familien im Fünfseenland besser unterstützen und sucht ehrenamtliche Helfer

Von Manuela Warkocz, Inning

Ein Kind erkrankt lebensbedrohlich, muss vielleicht monatelang ins Krankenhaus, Eltern und Geschwister geraten in eine akute Krise. Da ist es gut, wenn sowohl professionelle Helfer bereitstehen als auch ehrenamtliche Familienbegleiter. Die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM) bietet mit ihrem Versorgungszentrum in Inning ein umfassendes Netz für Familien in Notsituationen für die Regionen Fünfseenland und Oberland. Im Heimatort der AKM-Gründerin Christine Bronner und ihres Mannes Florian ist die Einrichtung jetzt von der Nachbarschaftshilfe Inning in neue, eigene Räume gezogen: Das Versorgungszentrum Südwestoberbayern mit dem Bunten Kreis Fünfseenland arbeitet nun in der Bruckerstraße 1. Dort koordiniert im 1. Stock des Rückgebäudes Leiterin Anna Becker die Einsätze. Das Personal wurde auf vier Mitarbeiterinnen aufgestockt. 40 Familien betreut das AKM im Raum Starnberg/Fürstenfeldbruck. Mit zwei weiteren Zentren und der Hauptstelle in München hat sich das ambulante Kinderhospiz im Jahr 2017 um 356 Familien gekümmert.

"Wir betreuen ab der Diagnose der Erkrankung und über den Tod hinaus, im Krankenhaus und zu Hause - in München und ganz Bayern", sagt die Inningerin Christine Bronner, die mit ihrem Mann die Stiftung AKM aus persönlicher Betroffenheit 2004 ins Leben gerufen hat. Die Einrichtung arbeitet eng mit Ärzten, Psychologen, Kinderkrankenschwestern, Sozialarbeitern und weiteren Berufsgruppen zusammen. Unterstützt wird das hauptamtliche Team durch den Einsatz von mehr als 200 Ehrenamtlichen in den Bereichen Krisenintervention, Familienbegleitung und Öffentlichkeitsarbeit.

Als Problem erweist sich, dass es für das Fünfseenland bisher zu wenig Ehrenamtliche gibt. "Die meisten kommen aus München, teilweise fahren sie eine Stunde zu der Familie, der sie helfen. Das ist natürlich Wahnsinn vom Aufwand her", sagt Zentrumsleiterin Anna Becker. Derzeit könne man auch nicht jeder Familien einen Ehrenamtlichen vermitteln.

Wer sich für eine Aufgabe beim AKM interessiert, erhält eine Schulung. Währenddessen kann er auch schon eine Familie begleiten, gemeinsam mit einer hauptamtlichen Fachkraft. Aufgabe der Ehrenamtlichen ist es, Zeit zu schenken: ein wöchentlicher Besuch, maximal vier Stunden. Voraussetzungen sind ein Mindestalter von etwa 25 Jahren und eine eigene stabile Lebenssituation. Die Vorbereitungsschulung umfasst etwa 120 Unterrichtseinheiten. Anmelden können sich Interessierte jetzt für die Frühjahrsschulung von Januar bis Mai 2019. Nähere Informationen gibt Annette Lenz unter annette.lenz@kinderhospiz-muenchen.net oder telefonisch unter 0178/ 3001503.

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