Segeln:Hätten Sie's gewusst?

Beispielfragen aus der Bootsführerscheinprüfung.

Von Carolin Fries, Starnberg

Das Angebot an Sportbootführerscheinen wirkt für Laien unübersichtlich, denn es sind diverse Kombinationen möglich. Grundsätzlich unterscheidet die Fahrerlaubnis zunächst, ob man auf Binnengewässern oder auf offener See ablegen will, ob mit oder ohne Maschinenantrieb (auch ein Hilfsmotor zählt) und wie lang und PS-stark das Boot ist. Viele Anfänger entscheiden sich für den Schein SBF-Binnen (Motor und Segel), der für Segelboote von 14 Jahren an gemacht werden kann und für Boote mit Antriebsmaschine von 16 Jahren an. Die Prüfungsgebühren hierfür liegen zwischen 170 und 190 Euro. Neben den praktischen Prüfungen inklusive Knotenkunde muss dafür eine theoretische Prüfung abgelegt werden: Mindestens 28 Antworten auf die 37 Fragen aus verschiedenen Bereichen gilt es in 60 Minuten richtig anzukreuzen. Anbei eine kleine Auswahl:

1. Welche Notsignale kann ein Segelsurfer auf Binnenschifffahrtsstraßen geben?

a) Kreisförmiges Schwenken der Arme oder eines Gegenstandes

b) Wiederholt lange Gruppen von Glockenschlägen

c) Kreisförmiges Schwenken einer grünen Flagge, die mit anderen Zeichen nicht verwechselt werden kann.

d) Kreisförmiges Schwenken der Arme ist zu vermeiden, das Surfsegel möglichst senkrecht stellen.

2. Was bedeutet eine Folge sehr kurzer Töne?

a) Fahrzeug ist manövrierunfähig.

b) Überholen nicht möglich.

c) Achtung!

d) Gefahr eines Zusammenstoßes.

3. Welche Faktoren sind hauptsächlich für das Wettergeschehen, also für Wind und Niederschläge, ausschlaggebend?

a) Luftdruckänderung, Luftfeuchtigkeit und Jahreszeit.

b) Luftdruckänderung, Sonneneinstrahlung und Höhenlage.

c) Luftdruckänderung, Luftfeuchtigkeit und Temperatur.

d) Luftdruckänderung, Tageszeit und Temperatur.

4. Warum sind die Flüssiggase Propan und Butan an Bord besonders gefährlich?

a) Beide Gase sind schwerer als Luft und bilden mit Luft ein explosives Gemisch.

b) Beide Gase sind schwerer als Luft und bilden mit Wasser ein explosives Gemisch.

c) Beide Gase sind schwerer als Wasser und bilden mit Wasser ein explosives Gemisch.

d) Beide Gase sind leichter als Luft und bilden mit Luft ein explosives Gemisch.

5. Um auf Amwindkursen eine Jolle auf Kurs zu halten, muss die Pinne stets stark von der Seite der Segel weggezogen werden. Wie kann der Trimmfehler behoben werden?

a) Vorsegel flacher trimmen; Gewichtsverlagerung nach vorne.

b) Großsegel flacher trimmen; Gewichtsverlagerung nach achtern.

c) Vorsegel flacher trimmen; Gewichtsverlagerung nach achtern.

d) Großsegel flacher trimmen; Gewichtsverlagerung nach vorne.

6. Welches ist der günstigste Anlaufwinkel beim Anlegen?

a) Ein möglichst spitzer Winkel.

b) Ein Winkel von 60 Grad bis 70 Grad.

c) Ein möglichst stumpfer Winkel.

d) Ein Winkel von 90 Grad bis 100 Grad.

7. Woran kann man erkennen, ob der Anker hält?

a) Wenn beim Handauflegen auf die Ankerkette oder -leine kein Rucken zu verspüren ist und das Fahrzeug nicht schwojt (also im Wind nicht hin- und herdreht).

b) Wenn Ankerkette oder -leine nicht vibrieren und sich der anliegende Magnetkompasskurs nicht verändert.

c) Wenn beim Handauflegen auf die Ankerkette oder -leine kein Rucken zu verspüren ist und sich die Ankerpeilung ändert.

d) Wenn beim Handauflegen auf die Ankerkette oder-leine kein Rucken zu verspüren ist und sich die Ankerpeilung nicht ändert.

8. Wann kommen wahrer Wind und scheinbarer Wind auf einem segelnden Boot aus gleicher Richtung?

a) Auf Halbwindkurs

b) Auf Raumwindkurs

c) Auf Amwindkurs

d) Auf Vorwindkurs

9. Von Backbord kommend kreuzt ein Fahrzeug unter Segel mit einem schwarzen Kegel, Spitze nach unten, den Kurs eines Fahrzeugs mit Maschinenantrieb. Wer ist ausweichpflichtig?

a) Das Fahrzeug unter Segel mit einem schwarzen Kegel ist ausweichpflichtig.

b) Das Fahrzeug ohne Segel ist ausweichpflichtig.

c) Beide Fahrzeuge sind ausweichpflichtig.

d) Das Fahrzeug unter Segel mit einem schwarzen Kegel ist nicht ausweichpflichtig.

10. Wann ist ein Fahrzeug in Fahrt?

a) Wenn es weder an Land festgemacht ist noch vor Anker liegt noch Fahrt durchs Wasser macht.

b) Wenn es weder vor Anker liegt noch an Land festgemacht ist noch Fahrt über Grund macht.

c) Wenn es weder vor Anker liegt noch an Land festgemacht ist noch auf Grund sitzt.

d) Wenn es weder auf Grund sitzt noch vor Anker liegt noch manövrierbehindert oder manövrierunfähig ist.

Auflösung - das sind die richtigen Antworten:

1a, 2d, 3c, 4a, 5b, 6a, 7d, 8d, 9a, 10c

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