Seeshaupt:Übergang wird sicherer

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Bahn baut nach tödlichem Unfall feste Schranken

Von Christian Deussing, Seeshaupt

Der Bahnübergang an der Lauterbacher Mühle bei Seeshaupt wird nach dem tödlichen Unfall im vorigen Jahr sicherer. Der Umbau mit zwei festen Halbschranken und neuem Blinksystem beginnt an diesem Donnerstag und dauert bis zum 22. Mai. Während dieser Zeit ist der Übergang für den Verkehr gesperrt, teilte am Mittwoch ein Bahnsprecher mit. Zudem werde die Straße jeweils beidseitig etwa 30 Meter erneuert und im Bereich des Gleisübergangs auf zwei Spuren verbreitert.

In den vergangenen Monaten hatte ein Sicherheitsposten dort an der Bahnstrecke zwischen Tutzing und Kochel eine mobile Halbschrankenanlage an dem Übergang bedient - was aber nur eine provisorische Lösung gewesen ist. Sie führte wegen der oft bis zu elf Minuten geschlossenen Schranken zu Staus und Unmut. An dem Übergang waren im Mai 2018 eine 67-jährige Autofahrerin aus Gräfelfing und ihre Begleiterin ums Leben gekommen. Laut Polizei hatte die Fahrerin offenbar das blinkende Warnlicht am Andreaskreuz übersehen, ihr Wagen wurde von einem Regionalzug aus Kochel erfasst. Das Unglück hatte viele Seeshaupter und auch Bürgermeister Michael Bernwieser erschüttert - auch deshalb, weil die Bahn ohnehin schon geplant hatte, an der Lauterbacher Mühle ein ferngesteuertes und automatisches System mit Halbschranken zu installieren.

Jetzt müssen die Autofahrer, die von Seeshaupt kommen und zur Privatklinik Lauterbacher Mühle wollen, wegen des Umbaus einen größeren, etwa 15 Kilometer langen Umweg in Kauf nehmen. Denn die ausgeschilderte Umleitungsstrecke führt über Iffeldorf, Antorf und Gröben, wie Uwe Ledermüller von der Penzberger Polizei erläutert. Kürzer ist dagegen die Umleitungsstrecke für Mitarbeiter und Besucher der Privatklinik, die aus Richtung Penzberg kommen.

Das treffe auf die meisten seiner 200 Mitarbeiter zu, sagt Klinik-Geschäftsführer Erwin Ott. Vor allem die Beschäftigten, die aus Richtung Norden zur Arbeitsstelle fahren, seien wegen des Zeitverlustes vorgewarnt worden. Allerdings monierte der Klinik-Chef, erst am Montag kurzfristig durch die Bahn vom Baubeginn erfahren zu haben. Doch diese Arbeiten seien unvermeidbar, um den Übergang sicherer zu machen, sagt Ott. Zudem müsse man später nicht mehr so lange vor den Schranken warten. Das begrüßt auch die Polizei, denn der Verkehr habe sich manchmal bis zur Staatsstraße zwischen Seeshaupt und Penzberg zurückgestaut.

© SZ vom 21.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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