Mit der Verabschiedung des Haushalts 2019 greifen die Seeshaupter Gemeinderäte weit in die Zukunft. Verpflichtungserklärungen von rund drei Millionen Euro sind erst im kommenden Jahr einzulösen - da amtiert nach den Kommunalwahlen im März 2020 schon der neue Gemeinderat. Die Ausgangslage heuer ist durchaus komfortabel: Die Steuereinnahmen der Gemeinde werden im Vergleich zum Vorjahr wohl steigen, der Schuldenstand soll etwas sinken, die freie Finanzspanne wird damit deutlich größer als in den Vorjahren.
Insgesamt liegt das Volumen des Haushalts bei 10,8 Millionen Euro, etwa 600 000 Euro mehr, als im Vorjahr angesetzt waren. Bei den Investitionen, also dem Vermögenshaushalt, hält sich Seeshaupt heuer eher zurück. Das größte Bauvorhaben wird das Feuerwehrhaus sein, der Bau des Wasserbehälters am Postberg steht an zweiter Stelle. Für beide Projekte hat die Planungsphase begonnen, Bauarbeiten können erst im kommenden Jahr beginnen. Bisher wurden nur Planungsaufträge vergeben, einer eventuellen staatlichen Förderung der Bauarbeiten steht also nichts im Wege. Der Verwaltungshaushalt ist, vor allem dank steigender Personalausgaben und Sanierungskosten, gewachsen, um knapp eine Million Euro.
Laut Planung sollen 2020 die Rücklagen weitgehend aufgebraucht und ein Kredit aufgenommen werden. Der Schuldenstand würde dann erstmals seit Jahren die Rücklagen überschreiten. Max Amon (CSU) rechtfertigte die Investitionsentscheidungen: "Wir hinterlassen ein umgebautes Feuerwehrhaus und eine Wasserversorgung, die schon längst hätte angegangen werden müssen". Fritz Stuffer (PfB) bekräftigte, man übergebe eben erledigte Aufgaben statt Geld. Bernd Habich (PfB), der bisher einzige Bürgermeisterkandidat für die Nachfolge seines Parteikollegen Michael Bernwieser, verwies darauf, dass eine Kreditaufnahme bei möglicherweise weiter niedrigen Zinsen ja auch Vorteile haben könne.