Seeshaupt:Grün bleibt erhalten

Gemeinderat konkretisiert Planungen für Gärtnereiviertel

Gerade einmal drei Punkte umfasste die Tagesordnung der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause. Jedoch waren es nicht die umstrittene Billigung der Bauleitplanung der Gemeinde Bernried für ein Gewerbegebiet oder die Beauftragung der Wasserleitungserneuerung in Magnetsried, die die Besucher bei hochsommerlichen Temperaturen in den Sitzungssaal zogen. Es ging vor allem um den aktuellen Stand beim Rahmenkonzept für das Gärtnereiquartier.

Städteplaner und Regierungsbaumeister Bernhard Landbrecht bemühte sich jedenfalls, seine Zuhörer nicht allzu lange aufzuhalten. Scheinbar ohne Luft zu holen stellte er seinen Entwurf vor. Die Alternative mit einer Erschließung per Durchgangsstraße von der Baumschulen zur St.-Heinricherstraße sei ja schon vor geraumer Zeit verworfen worden, er habe sich deshalb auf eine Erschließung durch eine Stichstraße konzentriert. Mehr als die Hälfte der notwendigen Stellplätze soll in eine Tiefgarage verlegt werden. Eine Verbindung zum östlichen Teil des ehemaligen Baumschulengeländes, für das bereits ein Bebauungsplan in Arbeit ist, soll durch einen Fuß- und Radweg geschaffen werden.

Für das westliche Gelände sieht Landbrecht Etagenwohnungen, sogenannte Kettenhäuser, Familienhäuser und Gartenhäuser vor. Sämtliche Häuser sollen einen Garten in Richtung Süden erhalten, teils durch Garagen abgeschirmt, der Geschosswohnungsbau sieht Maisonettewohnungen und Appartements vor. Die Familienhäuser seien durch kleinere Umbauten oder Anbauten problemlos in zwei Wohneinheiten umwandelbar, wenn sich die Lebenssituation ändere. Insgesamt könnten dann bis zu 47 Wohneinheiten entstehen, dazu kommen fünf im bestehenden Gebäude.

"Die Bebauung kann in zwei Abschnitten per Baukastensystem erfolgen", sagte Landbrecht, auch die Tiefgarage ist in zwei Teilen realisierbar, die dann später verbunden werden könnten. Er lobte die Vorteile der Rahmenplanung, die schon beim Bebauungsplanentwurf für den östlichen Teil des Gesamtgeländes das übrige Gelände mit im Blick gehabt habe, so könne man für "das Ganze denken und das Konzeptionelle festlegen". Die Zahl von 47 Wohneinheiten müsse nicht erreicht werden, wobei es für die Gesamtsituation unerheblich sei, ob in einem Haus auf derselben Fläche ein oder zwei Parteien untergebracht seien.

Die Grünfläche würde bei dieser Planung nahezu gleich bleiben. Landbrecht ergänzte auf Nachfrage von Ulrike Xylander (GrAS), dass Gewächshäuser und Wege aktuell fast so viel Fläche beanspruchen, wie die von ihm vorgeschlagene Bebauung. Derzeit gibt es 4500 Quadratmeter Grünfläche, die als Gärten erhalten werde. Mit nur einer Gegenstimme von Armin Mell (FDP) beauftragte der Gemeinderat Bernhard Landbrecht, den Rahmenplan bis zur September-Sitzung auszuarbeiten.

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