Die weitere Entwicklung ist eines der großen Themen im Ort: Viele Bürger machen sich in mehreren Arbeitskreisen darüber Gedanken, was aus Seeshaupt werden soll. Seit Mai vergangenen Jahres arbeitet ein professionelles Planungsbüro daran, die Ideen zusammenzufassen. Ziel ist ein Dorfentwicklungskonzept, auf dessen Grundlage dann auch staatliche Fördermittel beantragt werden können.
Schon die Erstellung des Konzepts wird vom Amt für ländliche Entwicklung gefördert. Im Entwurf für das Dorfentwicklungskonzept teilen die Planer die Vorhaben in Dringlichkeitsstufen und Zeitfenster ein, mögliche Kosten werden grob geschätzt. Bei der Präsentation im Gemeinderat betonte Jochen Gronle vom Büro Plankreis, dass das Konzept eine Art "Fahrplan" für die künftige Ortsentwicklung sei: "Nur durch die Gesamtschau auf die durchführbaren Maßnahmen werden Fördervoraussetzungen geschaffen", sagte er. Jede Maßnahme müsse dann aber jeweils konkret geplant und genehmigt werden.
Viele Punkte in der Liste wurden mit Priorität 1 bewertet, darunter die Schaffung eines barrierefreien Zugangs für den Gemeindesaal oder die Verkehrssituation. Mit dem Einwurf auf die Frage, wie wohl die Zeitfenster kurz-, mittel- oder langfristig einzuschätzen seien, erntete Gemeinderat Christian Tomulla (CSU) Gelächter im ganzen Saal: "Das sind Wahlperioden". Monika Hirl vom Amt für ländliche Entwicklung gab aber zu bedenken, dass ein Projekt oftmals kurzfristig angestoßen werden müsse, um dann langfristig realisiert werden zu können.
Der Gemeinderat billigte den Entwurf einstimmig, am Donnerstag, 15. November (19 Uhr) wird er im Saal der Seeresidenz den Bürgern präsentiert. Max Amon (CSU) regte an, diese Vorstellung möglichst kurz zu halten, um genug Zeit für Diskussionen zu lassen. Darüber hinaus wird das Amt für ländliche Entwicklung Informationen zu den Fördermöglichkeiten geben. Abteilungsleiterin Hirl versicherte, das schließe auch private Vorhaben ein.