Süddeutsche Zeitung

Seefeld:Problematisches Parken

Freie Wähler in Seefeld debattieren über wichtige Themen

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Seefeld

Die Parksituation in der Ortsmitte ist ein großes Thema in Seefeld. Auf der ersten "offenen Vorstandssitzung" der Freien Wählergemeinschaft Seefeld (FWG) wurde ausgiebig über die Verkehrssituation im Bereich Hauptstraße und Marienplatz diskutiert. Ein eventueller Krankenhausneubau indes wurde nur am Rande gestreift. Der Vorsitzende Peter Schlecht bezeichnete den Vorstoß der Bürgerinitiative, die einen neuen Krankenhausstandort unweit der Eichenallee verhindern will, als "Sturm im Wasserglas". Die Geschichte werde "total aufgeblasen".

Die Behauptung, die Eichenallee werde "platt gemacht", sei ein Horrorszenario, sagte Schlecht. Der Standort hat seiner Meinung nach den Vorteil, dass der Verkehr draußen bleibt und der Ort nicht belastet wird. Er plädierte dafür, zunächst das Untersuchungsergebnis abzuwarten, ob die Klinik am bisherigen Standort bleiben und ausgebaut werden könne. Nur wenn dies nicht möglich sein sollte, "müssen wir einen Plan B in der Tasche haben", so Schlecht.

Zu wichtigen Themen in der Gemeinde hat die FWG Arbeitskreise gebildet. Thomas Ruf hat sich mit dem Verkehr auseinandergesetzt. Nach seinen Angaben wurde bei einer Ortsbegehung festgestellt, dass sehr viele Anwohner auf der Straße parken. Es regte an, dass die Gemeinde die Hauseigentümer anschreiben sollte mit der Bitte die Garage zu benutzen. Einig war man sich über eine Parkzeitbegrenzung und, dass an Brennpunkten Parkuhren aufgestellt werden sollten. Doch sobald Gebühren verlangt werden, verlagere sich das Parken auf die kostenlosen Stellplätze, so Ruf. Dies ist beispielsweise auf dem Parkplatz am Pfarrhaus der Fall. Wie die Mitglieder feststellten, ist dieser häufig zugeparkt und die Gottesdienstbesucher hätten Probleme einen Parkplatz zu finden. Fraglich sei allerdings, ob sie bereit wären, Gebühren zu zahlen. Die FWG will nun die Problematik in den Gemeinderat einbringen.

Gemeinderat Josef Wastian informierte über das geplante Einheimischen-Modell. Auf dem rund 12 200 Quadratmeter großen Grundstück an der Spitzstraße sollen im ersten Bauabschnitt 30 Wohneinheiten entstehen. Die Erschließungsarbeiten laufen, sie sollen bis zum Jahresende fertig sein. Derzeit befasst sich der Arbeitskreis mit den Vergaberichtlinien.

Durch die EU-Vorgaben sei es nicht immer möglich, "dass Einheimische zum Zug kommen", monierte der Gemeinderat. So wurden laut Wastian die Einheimischen-Kriterien, beispielsweise wie lange man im Ort wohnt oder das ehrenamtliche Engagement beschränkt auf fünf Jahre. Zudem dürften diese Kriterien nur mit maximal 50 Prozent der Gesamtpunktezahl bewertet werden. Das Vermögen darf laut den Vorgaben nicht den Grundstückswert überschreiten und die Obergrenze für das Einkommen ist auf 51 000 Euro brutto begrenzt.

Ein weiteres Kriterium ist die Bedürftigkeit, wie die Anzahl der Kinder, ein pflegender Angehöriger oder eine Behinderung. Wastian: "Das macht es für uns ganz schwierig, aber wir sind am Tüfteln, dass es fair abläuft."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3562108
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 27.06.2017
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.