Vogelschutz:Die Rückkehr der Kiebitze

Extreme Wetterverhältnisse können junge Kiebitze nur schwer wegstecken. Bei andauernder Nässe und Kälte im Frühjahr überleben viele Jungvögel nicht. In ausgetrockneten Böden finden sie kein Futter. (Foto: M. Schäf; LfL/dpa)

Die ersten Vögel verlassen ihre Winterquartiere und begeben sich zurück nach Seefeld. Parallel dazu hat der Bund Naturschutz eine Petition zum Schutz der gefährdeten Art ins Leben gerufen.

Von Linus Freymark, Seefeld

Wer in den vergangenen Tagen Glück und tagsüber ein bisschen Zeit hatte, konnte sie schon genießen: die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Nach und nach gewinnen sie wieder an Kraft, der Frühling kündigt sich zaghaft, aber sicher an. Und wenn es wärmer wird, kommen auch jene Wald-, Wiesen- und Baumbewohner zurück, die es bevorzugen, die kalte Jahreszeit in Deutschland in wärmeren Gefilden zu verbringen.

Auch die ersten Kiebitze sind bereits aus ihrem Winterquartier im Mittelmeerraum nach Seefeld zurückgekehrt. Der Bund Naturschutz (BN) bittet deshalb nun darum, das Brutareal zwischen Aubachweg und S-Bahn in den kommenden Monaten nicht mehr zu durchqueren und Hunde fernzuhalten, damit die Kiebitze in Ruhe ankommen können. Und um die gefährdete Art zu schützen. "Einige Brutareale in Oberbayern sind bereits verwaist", weiß Constanze Gentz, Vorsitzende des BN in Seefeld. "Wir haben keine Zeit mehr." Erst recht, weil in wenigen Wochen die Balzzeit der Kiebitze startet und spätestens in vier Wochen auch das Brutgeschäft beginnt.

Die Naturschützer haben daher die Petition "Rettet die Kiebitze in Bayern" ins Leben gerufen, um ihr Anliegen auch in der Staatskanzlei als Thema präsent zu machen. Der im Internet unter der Adresse change.org/rettet-die-kiebitze verfügbare Aufruf hat bereits mehr als 3600 Unterschriften gesammelt, weitere werden angenommen. "Unsere Petition für den Kiebitz steht stellvertretend für viele weitere Agrar-Tierarten", erklärt der BN-Kreisgruppenvorsitzende Günter Schorn. "Deren zum Teil dramatisch zurückgegangene Bestände könnten sich erholen, wenn sich die bayerische Staatsregierung zu einem ehrlichen Schutz durchringen würde."

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