„Wir wussten schon, dass es sehr große Fische gibt“, sagte Tim Kosian. „Aber dass sie so groß sind“, damit habe er nicht gerechnet. Dem 21-Jährigen gelang es in einer Nacht Ende August gemeinsam mit seinem Vater, einen 2,51 Meter langen und 94 Kilogramm schweren Waller aus dem Pilsensee zu angeln. Das hatte es in der Geschichte des Fischereivereins Pilsensee-Wörthsee zuvor noch nicht gegeben. Und auch deutschlandweit sorgte der Fang mit seiner Größe für Aufsehen, der Automechaniker aus Fürstenfeldbruck platzierte sich damit unter den Top fünf, wie er stolz erzählte.
Dabei wollten sie eigentlich einen Zander angeln, als sie an jenem Freitagabend aufs Wasser hinaus paddelten. Er befestigt also einen Gummifisch als Köder am Haken und simuliert den Raubfischen damit eine schwimmende Beute. Kurz nach Mitternacht beißt schließlich der riesige Fisch an. Kosian sagt, er habe schon gemerkt, dass es ein großer Fisch war – wie groß, das habe er erst gesehen, als die Männer den Wels – gemeinhin als Waller bekannt – nach knapp einer Stunde ins Boot gehievt hatten.
Der Waller landete bei einem befreundeten Chefkoch in der Kühlung. Kosian hatte vor, damit die knapp 500 Vereinsmitglieder bei einem Fest zu verköstigen. Kosian ist dort Gewässerwart, sein Vater im Vorstand. Der Wels habe ein festes Fleisch, „vergleichbar mit Huhn“, so Kosian. Er schätzte das Alter des Fisches anhand dessen Rückenwirbel auf 37 oder 38 Jahre und damit auf etwas mehr als die Hälfte der durchschnittlichen Lebenszeit eines Europäischen Wels’.
