Seefeld:Gefährdetes Biotop-System

Starnberg Percha

Sieht den Erhalt des FFH-Gebiets in Seefeld als Antwort auf den drastischen Artenschwund im Biotop: BN-Vorsitzender Günter Schorn wendet sich gegen einen Klinikneubau.

(Foto: Georgine Treybal)

Der Bund Naturschutz unterstützt das Bürgerbegehren gegen den geplanten Klinikbau

Auch wenn der Gemeinderat Seefeld jüngst das Bürgerbegehren gegen eine Bebauung des Aubachtals mit einer Klinik als unzulässig abgelehnt hat, bleibt der Bund Naturschutz (BN) bei seiner Unterstützung der Bürgerinitiative Eichenallee. Wie BN-Kreisvorsitzender Günter Schorn in einer Pressemitteilung schreibt, sei im "sehr kurzen naturschutz-relevanten Teil" des Ablehnungsbescheids der Gemeinde zu lesen, dass sich auf der geplanten Fläche für das Krankenhaus kein Biotop befinde, während der Text des Bürgerbegehrens davon spreche, dass durch den Neubau ein überörtliches Biotopsystem betroffen sein würde. FFH-Gebiete, so Schorn, seien als Teil des europaweiten Konzepts "Natura 2000" eine Antwort auf den drastischen Artenschwund. "Es wurde erkannt, dass die geschützten Biotope bei weitem nicht für den Erhalt der Artenvielfalt ausreichen." Erst durch Natura 2000 werde die Möglichkeit eines Biotopverbundsystems auf etwa elf Prozent der Landesfläche

Bayerns geschaffen. Betrachte man die schmalen FFH-Korridore der beiden Eichenalleen mit ihren alten Bäumen entlang der Staatsstraßen 2068 und 2348, sei erkennbar, dass eine zukünftige beidseitige Bebauung die wichtige Verbundfunktion erheblich beeinträchtigen könne.

Da ein Krankenhaus-Neubau auch den ästhetischen Wert dieser einzigartigen historischen Allee als Erlebnis für Bewohner und Besucher des Landkreises schmälere, "fühlt sich hier der BN in seiner Ablehnung zusätzlich seinem Motto 'Bayerns Schönheit bewahren' verpflichtet", schreibt Schorn.

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