Süddeutsche Zeitung

Schondorf:Verzicht auf Abriss des Schuppens

Von Peter Bierl, Schondorf

Die Gemeinde Schondorf nimmt in Sachen Güterschuppen einen neuen Anlauf. Der Antrag aus dem Jahr 2011 auf Abriss des denkmalgeschützten Objekts am Bahnhof wird zurückgezogen, die Klage gegen den ablehnenden Bescheid des Landratsamtes ist damit hinfällig. Die Behörde hatte das Gebäude als geschichtlich und künstlerisch wichtiges Denkmal eingestuft. Der Gemeinderat folgte in seiner jüngsten Sitzung der Einschätzung des Rechtsanwalts der Kommune. Außerdem stellte der Jurist fest, dass das Grundstück zwar bereits der Kommune gehört, aber noch gar nicht von der Bahn AG entwidmet ist. "Wir werden jetzt die Planung entwickeln und die Entwidmung anstoßen", erklärte Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) der SZ.

Der alte Schuppen ist seit Jahren ein Zankapfel in Schondorf. Im Mai 2014 gab es sogar einen Bürgerentscheid, bei dem sich eine hauchdünne Mehrheit für den Abriss aussprach, um eine Busspur, Parkplätze und einen Platz für wartende Schüler anzulegen. In welche Richtung die Planung jetzt geht, konnte Bürgermeister Herrmann noch nicht sagen, weil die Meinungen im Gemeinderat weit auseinander gehen. Die einen wollen das Objekt erhalten und etwa als Tourismusbüro nutzen, die anderen favorisieren weiterhin die Abrissbirne. "Wir werden mit beiden Varianten planen", sagte Herrmann.

Möglicherweise ergeben sich aus der Planung bessere Gründe für einen Abriss, andernfalls könnte die Kommune einen Gutachter beauftragen, der den Denkmalschutzstatus noch einmal überprüft.

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Quelle:
SZ vom 18.04.2017
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