Kinderbetreuung:Bob der Baumeister zieht an die Bergstraße

Kinderbetreuung: Auf einer Wiese nördlich von der Bergstraße in Schondorf sollen ein neuer Kindergarten und eine neue Krippe entstehen.

Auf einer Wiese nördlich von der Bergstraße in Schondorf sollen ein neuer Kindergarten und eine neue Krippe entstehen.

(Foto: Nila Thiel)

Schondorf will auf der grünen Wiese Kindergarten und Krippe für etwa 185 Kinder errichten lassen. Die Neubauten sollen in drei Jahren stehen.

Von Renate Greil, Schondorf

Zwei Neubauten und andere Nutzungen bestehender Gebäude - in Schondorf stehen in den nächsten Jahren viele Umzüge bei den gemeindlichen Kinderbetreuungseinrichtungen an. Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) gab nun im Gemeinderat bekannt, dass sich das Gremium in einer nichtöffentlichen Sitzung darauf verständigt habe, die Kinderbetreuung im Ort neu aufzustellen. Wichtigste Neuerung: Nördlich der Bergstraße auf der Wiese unterhalb der Wohnbebauung sollen auf einem Areal, das knapp 8000 Quadratmeter groß ist, ein neuer Kindergarten für 125 Kinder in fünf Gruppen und eine neue Krippe für 60 Kleinkinder in fünf Krippengruppen entstehen.

Vor vielen Jahren sei auf der grünen Wiese einmal der Bau eines Bürgerzentrums angedacht worden, sagte Herrmann im Gespräch mit der SZ, weshalb im Flächennutzungsplan hier bereits ein Gelände für den Gemeinbedarf vorgesehen sei. Ihm zufolge wird dort aber kein zehngruppiges Kinderhaus entstehen: Beide Einrichtungen sollen getrennt voneinander agieren. Geplant sei, dass Kindergarten und Krippe, die in modularer Bauweise errichtet werden sollen, noch jeweils eine Option auf die Erweiterung mit je einer weiteren Gruppe haben. "Im Herbst 2025 wollen wir eröffnen", sagte Herrmann zum Zeitplan.

Der Bürgermeister berichtete, dass auch die Planer schon feststehen. Denn in einem öffentlichen Vergabeverfahren im vergangenen Jahr erhielt das Büro "Mahlknecht Herrle Architektur" GbR aus München den Zuschlag. Ursprünglich sollte auf einem Grundstück der Gemeinde an der Ecke Schulstraße/Eleonore-Weindl-Straße ein Haus mit neuer Kinderkrippe und Räumen für den Hort gebaut werden: beim neuen Wohnquartier Prixgelände also, dessen Reihenhäuser und Eigentumswohnungen bis Ende des Jahres komplett bezogen sein werden. Bei einer Modellrechnung durch die Architekten habe sich aber gezeigt, dass in dem vorgesehenen Areal nur eine Freifläche für eine der beiden Betreuungseinrichtungen untergebracht werden könne, erklärte der Rathauschef.

Alternativ auf dem Dach diese Freifläche anzulegen, sei als zu städtisch empfunden worden. Deshalb hätte entweder die Kleinkinder- oder die Schulkinderbetreuung an die Bergstraße verlegt werden müssen. Relativ schnell sei der Vorschlag gekommen, berichtete Herrmann weiter, sowohl den Kindergarten als auch die Kinderkrippe an der Bergstraße neu zu errichten. Während der Bauzeit kommt eine Interimskrippe auf das Grundstück im Prixgelände. Dort werden auf einer Grundfläche von knapp 440 Quadratmetern für zunächst zwei Jahre Container mit Flachdach aufgestellt. In den Behelfsbauten kommen zwei Krippengruppen unter. Eine davon ist bisher im Kinderhaus betreut worden, das dann noch zusätzlich eine weitere Kindergartengruppe anbieten wolle. Bürgermeister Herrmann hofft, dass die Plätze zur Betreuung der Klein- und Kindergartenkinder ausreichen, bis die Neubauten stehen. Notfalls könnte noch ein Mehrzweckraum belegt werden, sagte er.

Wie das Grundstück auf dem Prixgelände verwendet wird, wenn es als Interimskrippe ausgedient hat, steht noch nicht fest. Im Gespräch waren schon einmal ein Bürgerhaus und ein Bürgersaal. Die Diskussion seien aber noch lange nicht zu Ende, sagte Herrmann, auch weil die derzeitigen Rücklagen der Gemeinde in Höhe von derzeit 5,5 Millionen Euro für die anstehenden Neu- und Umbauten gebraucht würden. Im jetzigen Kinderhaus in der Schulstraße sollen dann die Schulkinder betreut werden. In die nahe Schondorfer Grundschule gehen derzeit etwa hundert Kinder, drei Viertel von ihnen kommen laut Herrmann nach der Schule in zwei Gruppe der Mittagsbetreuung und in einer Hortgruppe an der Schule unter. Aber in ein paar Jahren sollen die Grundschulen auch als Offene Ganztagesschulen geführt werden, die Räume für Mittagessen, Kurse und ähnliches brauchen. Genaue Vorgaben aus dem Ministerium gebe es noch nicht, sagte Herrmann. Dass die Schule mehr Platz benötigen werde, sei aber schon jetzt klar.

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