Schondorf:Gemeinde lässt Prix-Bebauung fallen

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Schondorf will an anderer Stelle vom Wohnförderprogramm profitieren

Von Armin Greune, Schondorf

Die Gemeinde wird sich nun doch nicht an der Bebauung des Prix-Geländes beteiligen. Stattdessen soll das aktuelle Kommunale Wohnraumförderungsprogramm (KommWFP ) für Neubauten auf einem anderen Grundstück und/oder für die Sanierung der bestehenden Gemeindewohnungen genutzt werden. Diese Entscheidung fällte der Schondorfer Gemeinderat gegen die Stimmen von Florian Gradl (FW) und Rainer Jünger (CSU). Jünger hatte auch angeregt, die Zuschüsse und Kredite aus dem KommWFP zu nutzen, wie es etwa die Nachbargemeinden Utting und Dießen beabsichtigen. Bis 2019 werden für Grundstückskauf und Errichtung von Mietwohnungen 30 Prozent der Kosten vom Freistaat übernommen, weitere 60 Prozent können die Kommunen über zinsverbilligte Darlehen finanzieren. So entstand zunächst die Idee, auf einem Teil des von der Gemeinde erworbenen Prix-Geländes selbst Wohnraum zu schaffen, der für zehn Euro pro Quadratmeter vermietet werden könnte.

Doch angesichts der angespannten Haushaltslage kamen Bedenken auf, ob sich Schondorf derzeit weitere langfristige Belastungen leisten kann: Thomas Betz (CSU) etwa verwies auf den Schuldenstand von 6,5 Millionen Euro. Wie er fand auch Helga Gall (Grüne), man sollte mit dem KommWFP auf dem gemeindeeigenen Grundstück am Griesfeld anstatt auf dem Prix-Gelände in einen Neubau investieren und zudem bestehende Sozialwohnungen modernisieren: "Das können wir uns auch leisten". Wolfgang Schraml (FW) wollte Neubauten erst ins Auge fassen, "wenn wir wieder Geld auf dem Konto haben" - zumal sich bei den 60 Schondorfer Sozialwohnungen "ein enormer Renovierungstau" angesammelt habe. Und Kurt Bergmaier (FW) wollte die Planung "für das Prix-Gelände endlich abschließen".

Tatsächlich dränge nun die Zeit, um den Investorenwettbewerb für die Bebauung einzuleiten, sagte Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne). Auf dem etwa zwei Hektar großen Grundstück sollen außer der Schulturnhalle 19 Reihenhäuser sowie zwei Mehrparteiengebäude mit 12 und 53 Wohneinheiten errichtet werden. Der Investor muss 30 Prozent der Geschossflächen zu günstigeren Preisen abgeben. Mit dem Erlös für die übrigen Flächen will Schondorf den 4,2 Millionen Euro teuren Grundstückskauf refinanzieren.

© SZ vom 29.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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