AdventSchulfreunde organisieren Christkindlmarkt

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Sie organisieren den Schondorfer Christkindlmarkt: Stefanie und Hermann Wegener sowie Veronika Haselbeck (v.li.)
Sie organisieren den Schondorfer Christkindlmarkt: Stefanie und Hermann Wegener sowie Veronika Haselbeck (v.li.) (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Schondorf ohne adventlichen Budenzauber? Das darf nicht sein, beschlossen acht Freunde und veranstalten den Markt im Auftrag der Gemeinde – heuer erstmals direkt am Seeufer.

Von Renate Greil, Schondorf

Der Reigen der Christkindlmärkte ist nun auch im Fünfseenland eröffnet. Aber wer organisiert eigentlich diese geselligen Treffen mit besinnlichem Lichterzauber? Manchmal übernehmen Vereine, wie etwa der Dießener Heimatverein, diese Aufgabe, manchmal die Gemeinden selbst. In Schondorf organisieren acht Freunde als Gruppe zum zweiten Mal den traditionellen Christkindlmarkt am dritten Advent im Auftrag der Gemeinde. Die Kommune stellt ein Budget für die anfallenden Ausgaben wie Plakate, Budenmiete und Ähnliches in Höhe von 5000 Euro bereit. Die Neuerung in diesem Jahr: Der Christkindlmarkt findet direkt am See in den Seeanlagen am Dampfersteg statt.

Zusammengefunden hat die Gruppe aus alten Schulfreunden, die alle in den Vierzigern sind, beim Christkindlmarkt 2022. Als sie dann im Sommer 2023 auf die Ausschreibung im Gemeindeblatt aufmerksam wurden, war ihnen schnell klar: „Es wäre so schade, wenn es keiner mehr macht“, sagt Veronika Haselbeck. Sie ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig und freut sich schon darauf, die vom Dießener Studio Moikka designten Plakate und Flyer in die Geschäfte zu bringen. Das Motiv zeigt die grüne und die rote Bootshütte, die romanische Kirche St. Jakob sowie einen leuchtenden Tannenbaum. So nahm das Plakat im vergangenen Jahr schon vorweg, was heuer Wirklichkeit wird: Der Markt zieht vom bisherigen Standort am Wilhelm-Leibl-Platz in die Seeanlagen um. Dort wird vom ersten Advent an ein sieben Meter hoher und mit 2000 Lichtern geschmückter Christbaum stehen, berichten Haselbeck und das Ehepaar Stefanie und Hermann Wegener beim Pressetermin. Über diese spontane Spende eines Schondorfer Geschäftsmannes haben sie sich sehr gefreut.

Da sich die Organisationsarbeit auf acht Personen verteilt, sei der ehrenamtliche Aufwand zu bewältigen, sagen sie. Rund um den Markt werden sie an fünf Tagen im Einsatz sein und unterm Jahr fallen auch noch dreißig bis vierzig Arbeitsstunden pro Person an. Überhaupt werde der Markt im Dorf als Gemeinschaftsaufgabe angesehen, bei der die Mitarbeiter der Gemeinde ebenso mithelfen, wie Vereinsmitglieder und Firmen.

Das erste Treffen mit den Ausstellern fand bereits im Mai statt, erzählt Stefanie Wegener, die die Ansprechpartnerin für die Vereine ist. Und die Gruppe hat auch aus den Erfahrungen im vergangenen Jahr einiges gelernt: So wird es heuer keine Strohballen geben, sagt Wegener. Als Sitzgelegenheit und zur Dekoration hatten sie 2023 mehr als fünfzig Strohballen besorgt. „Die Kinder haben jeden einzelnen Ballen zerpflückt“, erzählt sie. Schließlich blieb ein einziger großer Haufen übrig. Dieses Jahr entschied man sich darum für Stehtische. Weil in den Seeanlagen mehr Platz ist, gibt es auch einige Buden mehr – 23 insgesamt.

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Stefanie Wegener war es wichtig, dass „nicht an fünf Buden Glühwein angeboten wird und es auch kleine Geschenke zu kaufen geben wird“. Neu dabei ist zum Beispiel der erste Brauverein Schondorf, der auch eine kleine Menge an Glühbier ausschenken wird. Kulinarisches von Raclette bis Bratwurst sowie Getränke von heißem Met, Kakao bis in zum heißen Caipirinha werden an den Ständen angeboten. An einigen Ständen gibt es auch Selbstgemachtes, extra gesucht wurde mit Keramik Hudler eine Töpferei und Willi Puitl präsentiert seine handgefertigten traditionellen Weihnachtskrippen. 

Tannenbäume werden versteigert

Die geschlossenen Holzbuden werden im Halbkreis aufgestellt, mit dem Rücken zum See hin, eine kleine Bühne wird auf der Nordseite platziert. Und weil es auch dann noch gemütlich sein soll, wenn möglicherweise ein kalter Ostwind vom See her pfeift, werden zwischen den Buden Tannenbäume platziert. Diese werden am Sonntag um 15.30 Uhr versteigert.

Im Rahmenprogramm des am dritten Advent stattfinden Marktes wird am Freitag und Sonntag, 13. und 15. Dezember, um 19 Uhr im Studio Rose eine Adventssoiree angeboten, am Samstag, 14. Dezember, klingt der Abend von 22 Uhr an in der Seepost aus. Zum Markttreiben gibt es ein abwechslungsreiches Musikprogramm. Auch ein Kinderprogramm vom Kindergarten wird an beiden Tagen jeweils zwischen 14 Uhr und 17 Uhr angeboten, der Nikolaus kommt am Samstag um 17 Uhr und das Christkind am Sonntag um 15 Uhr. Den Abschluss machen die Ammertaler Alphornbläser am Sonntag um 18 Uhr.

Christkindlmarkt Schondorf, Samstag, 14. Dezember, 14 Uhr bis 22 Uhr, Sonntag, 15. Dezember, 14 Uhr bis 19 Uhr in der Seeanlage Schondorf am Dampfersteg.

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