Schondorf:Ein paar Schritte mehr ins Büro

Eine Wohnung im Bahnhofsgebäude soll als Büro für Gemeindemitarbeitende genutzt werden, aber die Parkplätze fehlen. Im Gemeinderat gibt es bislang keine mehrheitsfähige Lösung.

Von Renate Greil, Schondorf

Die Büros im Schondorfer Rathaus sind voll belegt und jedes Eckchen wird schon genutzt. Hier ist der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Schondorf mit den Gemeinden Eching, Greifenberg und Schondorf. Wie Sandra Meissner, die Geschäftsleiterin der Verwaltungsgemeinschaft, in der jüngsten Schondorfer Gemeinderatssitzung erläuterte, müssen sich bereits jetzt die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mitunter zweimal am Tag an andere Schreibtische setzen, da die Arbeitsplätze nicht ausreichen. Als mittelfristige Lösung schlägt sie daher vor, einen kleinen Besprechungsraum im nahen Feuerwehrhaus vorübergehend als Büro für zwei Angestellte zu nutzen. Außerdem soll die Wohnung im ersten Stock des gegenüberliegenden Bahnhofs saniert werden und dann als Büro mit fünf bis sechs neuen Arbeitsplätzen umgebaut werden.

Einer neuen Nutzung hatte der Gemeinderat in einer früheren Sitzung schon zugestimmt. Für den Stellplatznachweis und weiteren Parkraum könnten auf dem gemeindeeignen Grundstück am Ende der Ringstraße für 5000 bis 10 000 Euro acht provisorische Parkplätze entstehen. So könnten die Mitarbeitenden das Rathaus durch die Bahnunterführung rasch erreichen. Ein paar Schritte mehr seien aber zumutbar, argumentierten Helga Gall und Stefanie Windhausen-Grellmann von den Grünen. Sie schlugen als Alternativen die Parkplätze beim Schützenheim den Parkplatz am Sportplatz vor.

Bei der Reform der Stellplatzsatzung war eine Reduzierung nicht vorgesehen - jetzt leidet die Gemeinde selbst darunter

Anders sah dies Simon Springer (CSU), der darauf hinwies, wie schwierig die Suche nach Mitarbeitern sei. Einen anderen Ansatz wählte Rudi Hoffmann (Grüne). Statt Parkplätze zu bauen, würde er lieber Zuschüsse für Bahnkarten auf den Weg bringen. Bisher würden generell keine Fahrkosten übernommen, sagte Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) und erinnerte daran, dass dann alle einen Zuschuss bekommen müssten. Zudem müsse sich die Gemeinde an die geltende Stellplatzsatzung halten, bei deren Neugestaltung sei eine Regelung von weniger Stellplätze zugunsten anderer Maßnahmen nicht gewollt gewesen. Den Vorschlag, vorhandene Parkplätze am Bahnhof für Mitarbeitende zu reservieren, sah er kritisch, da diese dann für Bahnreisende fehlen würden.

Größer dachte Sabine Pittroff (Grüne), die ein Parkdeck mit Aufstockung der Bücherei vorschlug. Für den Umbau der Wohnung zum Büro mit einer Teeküche wurde auf Stundenbasis ein Architekt aus Landsberg und ein Brandschutzplaner mehrheitlich beauftragt und die Doppelnutzung im Feuerwehrhaus einstimmig beschlossen. Mit sieben zu sieben Stimmen votierten die Gemeinderäte jedoch gegen den Bau der provisorischen Parkplätze, nachdem zuvor eine Vertagung des Punktes ebenfalls abgelehnt worden war. Nun muss nochmal neu gedacht und auch geklärt werden, wie weit weg mögliche Parkplätze liegen dürfen.

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