Sanierung:Fast doppelt so teuer

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Stockdorfer Begegnungszentrum kostet 1,2 Millionen Euro

Von Michael Berzl, Stockdorf

Der Umbau der ehemaligen Sparkasse in Stockdorf zu einem Begegnungszentrum dauert länger und wird viel teurer, als zunächst geplant. Bauamtsleiterin Christiane Ait rechnet mittlerweile mit Kosten von mindestens 1,2 Millionen Euro. Angesichts der guten Auftragslage in der Bauwirtschaft befürchtet sie, dass sogar dieser Betrag nicht ausreicht, und empfahl dem Gemeinderat am Dienstag, lieber noch einen finanziellen Puffer vorzusehen. Das Budget für die "Standardsanierung" übersteigt den ursprünglich vorgesehenen Betrag von 720 000 Euro jedenfalls bei weitem. Für den Kauf des Gebäudes, in dem sich auch Wohnungen und eine Zahnarztpraxis befinden, hat die Gemeinde schon 2,64 Millionen Euro ausgegeben.

Der Umbau ist aufwendig. "Wir müssen das Gebäude fast in einen Rohbau verwandeln", sagte der Architekt Thomas Metzner aus Krailling im Gemeinderat Gauting. Laut Ait muss die Kommune allein in die Haustechnik etwa eine halbe Million Euro investieren. Heizung, Sanitäranlagen, Lüftung und Elektroleitungen müssen erneuert werden. Zum Teil werden neue Wände eingezogen. Das Bürgerbüro, das sich bisher noch im alten Schulhaus gegenüber befindet, wird in dem Haus untergebracht und erhält einen eigenen barrierefreien Eingang. Ein Teil des Kellers wird als Gemeindearchiv benutzt. In einem Raum sind noch Schließfächer und der Tresor.

Wie die eigentliche Begegnungsstätte einmal aussehen könnte, demonstrierte Architekt Metzner anhand einer Skizze: In der ehemaligen Schalterhalle wird demnach ein Tresen eingebaut; in dem etwa 100 Quadratmeter großen Raum sollen Tische und Stühle aufgestellt werden. An der Decke sind Hängelampen installiert, wegen des Lärmschutzes soll ein Linoleumboden verlegt werden.

Bei der offiziellen Schlüsselübergabe im Februar hatte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger noch als "festes Ziel" vorgegeben, dass die Stockdorfer bis Ende dieses Jahres eine Begegnungsstätte mit Tagescafé bekommen. Davon kann jetzt keine Rede mehr sein. Die Aufträge sollen im Dezember vergeben werden, so dass die Umbauarbeiten im Januar beginnen können. Die Mieter der zwölf Wohnungen in den oberen Etagen müssen sich dann für längere Zeit auf Baulärm einstellen. Bis November werden die Arbeiten etwa dauern.

Wer die Begegnungsstätte einmal betreibt, ist noch offen. Dafür hat sich der Gemeinderat mit großer Mehrheit auf einen Namen geeinigt: "Treff Stockdorf" mit einem großen Punkt zwischen den beiden Worten. Dafür hatten sich die Grünen-Gemeinderätin Anne Franke und die Feuerwehrmänner ausgesprochen, die wegen der Abstimmung über ein neues Fahrzeug zur Sitzung gekommen waren und sich ausnahmsweise zu Wort melden durften. Beim Tag der offenen Tür waren 30 Vorschläge eingegangen, darunter zum Beispiel "Stockdorfer Bürgerhaus", "Würmzentrum 770" oder "Der Platz an der Sonne". CSU-Gemeinderat Michael Vilgertshofer meinte, er hätte "Tresorstüberl" gut gefunden, doch die Idee wurde nicht weiter berücksichtigt.

© SZ vom 28.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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