Riederau:Schützen und Sportler hegen große Pläne

Das Vereinsheim am Riederauer Waldrand soll langfristig erweitert und neue Hallen gebaut werden

Von Armin Greune, Riederau

Bislang hat ein bescheidenes Idyll am Waldrand mit einem Vereinsheim in der Größe eines Einfamilienhauses gereicht. Doch langfristig könnte aus dem Riederauer Sportplatz nordwestlich des Orts einmal ein Zentrum für die großen Vereine des Dießener Ortsteils werden: Schützenkranz und SC Riederau wollen gemeinsam auf der grünen Wiese eine Bebauung von bis zu 2130 Quadratmeter Grundfläche realisieren. Dem ersten Entwurf für einen Bebauungsplan auf Kosten der Gemeinde hat der Dießener Bauausschuss in der jüngsten Sitzung zugestimmt. Ausgehend von den Wünschen der Vereine hat Planer Klaus Windisch darin maximale Bauräume für die Gebäude festgelegt: Demnach soll das Vereinsheim des SCR auf 320 Quadratmeter Grundfläche erweitert werden, außerdem ist der Neubau einer mehr als 1500 Quadratmeter großen Doppelturnhalle für die Sportler vorgesehen. Die Schützen wollen nördlich davon auf 286 Quadratmetern eine Halle errichten.

Im Gegensatz zum SCR - der bislang weder ein Raum- noch ein Finanzierungskonzept erarbeitet hat - sind die Vorstellungen des Schützenkranzes über sein Vereinsheim schon recht konkret: "Wir freuen uns tatsächlich schon sehr darauf", sagt Schützenmeister Josef Vogl junior: "Wir haben auch in den letzten zehn Jahren fleißig dafür gespart." Die Mitglieder mussten kräftige Beitragserhöhungen für das künftige Domizil in Kauf nehmen, seit 2008 ging ihre Zahl wohl auch deswegen von 148 auf 125 zurück. Vogl rechnet grob geschätzt mit Baukosten von 300 000 Euro und Zuschüssen des Bayerischen Sportschützenbundes. Bereits vor zwölf Jahren schienen für den Verein eigene Schießstände in greifbarer Nähe, dazu stand eine Aufstockung des Riederauer Kindergartens zur Debatte. Doch das Vorhaben zerschlug sich ebenso wie die Idee im "Stohrerhof" unterzukommen: die Dachsanierung der vormaligen Kreisheimatstuben hätte der Schützenkranz nicht stemmen können.

Im Februar 2008 beschloss der Dießener Gemeinderat einstimmig, für die Errichtung eines Schützenheims einen Bebauungsplan für das Sportgelände nordwestlich von Riederau aufzustellen. Das Areal im Außenbereich wurde aus dem umgebenden Landschaftsschutzgebiet herausgenommen. Der 1,3 Hektar große Nordteil ist in Gemeindeeigentum, 0,7 Hektar im Süden gehören dem Landkreis Landsberg, sie sind an den SC Riederau verpachtet. Der Schützenkranz nutzt die Wiese im Norden für die Bogenschützen, für die Feuerschützen gibt es im Keller des örtlichen Wirtshaus "Kramerhof" fünf Schießstände. Im künftigen Vereinsheim sollen in einem 140 Quadratmeter großen Schießsaal acht bis zehn Stände für Luftpistolen und -gewehre eingerichtet werden, außerdem sind Nebenräume wie Waffenkammer, Warteraum und Umkleide vorgesehen.

Derart detaillierte Zukunftspläne hegt der SC Riederau auf absehbare Zeit noch nicht. Mit der nun eingeleiteten Planung sollen erst einmal maximale Bauräume festgeschrieben werden: Man wolle sich buchstäblich für die Zukunft nichts verbauen, sagt der Vorsitzende Walter Sumella. Immerhin ist die Einwohnerzahl des Orts in den vergangenen fünf Jahren um zehn Prozent auf fast 1600 gestiegen. Davon sind 570 SCR-Mitglieder und die Bundesliga-Triathlonabteilung des Vereins ist weithin bekannt. Dennoch: "Wir sind wir ein kleiner Verein und werden so ein Bauvorhaben aktuell nicht leisten können", sagt Sumella - vor allem kein Millionenprojekt wie die Doppelturnhalle. Zumal weder von der Gemeinde noch vom Landessportverband Fördermittel zu erwarten wären, dazu müsste die Halle mindestens sieben Stunden täglich ausgelastet sein. Langfristig aber wären Hallenkapazitäten am Ammerseewestufer immer gesucht, meint Sumella und im SCR könnten sich neue Abteilungen wie etwa Badminton formieren. Ein realistisches Nahziel bleibe die Erweiterung des bestehenden Vereinsheims, um so entweder eine kleine Halle oder ein größeres Vereinslokal zu erhalten.

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