Süddeutsche Zeitung

Regionaldekan zum Fall Mixa:"Den Leuten reicht es"

Wenn es um den ehemaligen Augsburger Bischof Walter Mixa geht, findet Regionaldekan Peter Brummer klare Worte.

Christian Deussing

"Den Leuten reicht es" - diesen Eindruck hat Regionaldekan Peter Brummer von der anhaltenden Debatte um Ex-Bischof Walter Mixa aus Augsburg, der sich an sein Amt klammert. Brummer, der auch Pfarrer in Tutzing ist, zeigt sich von dem Verhalten des Oberhirten äußerst enttäuscht. Mixa habe zwar Anspruch auf Gerechtigkeit, "aber nicht das Recht, Unfrieden zu säen und Spaltung zu provozieren", sagte er.

Die Kritik Mixas, die Erzbischöfe hätten ihn aus dem Amt gedrängt, und sein Vergleich mit dem Fegefeuer seien nicht nachvollziehbar und "unbegreiflich", sagte Brummer der SZ. Der Tutzinger Pfarrer befürchtet, dass der ehemalige Bistums-Chef die "Wirklichkeit nicht mehr im Blick" habe.

Im Bereich des Regionaldekans befinden sich 130 Pfarrgemeinden. Seit den Diskussionen um die katholische Kirche und die Missbrauchsfälle seien in den vergangenen drei Monaten doppelt so viele Austritte zu registrieren, bedauert Brummer. Es sei nun "höchste Zeit, in offenen Gesprächen Vertrauen zurückzugewinnen", betonte der Dekan.

Dabei wollen sich die Pfarrer vor allem wieder intensiver auf die Seelsorge und den Dienst am Mitmenschen konzentrieren. Wie zum Beispiel der Weßlinger Pfarrer Anton Brandstetter, in dessen Ort Mixa über ein Urlaubsdomizil verfügt. "Die Gläubigen finden es auch sehr bedenklich, wie die Bischöfe derzeit miteinander umgehen", sagte der Pfarrer am Freitag.

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Quelle:
SZ vom 19.06.2010
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