Wirtschaftspreis des Landkreises:Optomechanik aus Weßling

Wirtschaftspreis des Landkreises: Das Headquarter der Raylase GmbH befindet sich in Weßling. Das hoch spezialisierte Unternehmen beschäftigt auch Mitarbeiter in China und den USA.

Das Headquarter der Raylase GmbH befindet sich in Weßling. Das hoch spezialisierte Unternehmen beschäftigt auch Mitarbeiter in China und den USA.

(Foto: Georgine Treybal/Starnberger SZ)

Die Wirtschaft und die Entwickler von morgen brauchen Software, Elektronik und optomechanische Einheiten - die kommen aus Weßling. Die Firma Raylase ist für den Wirtschaftspreis nominiert.

Batterien für Elektroautos, Herstellung von Photovoltaikanlagen, 3D-Druck sowie neuartige Schweiß-, Schneide und -Beschriftungsverfahren per Lasertechnik: "Lasermaterialbearbeitung" nennt sich das breite Geschäftsfeld des Weßlinger Unternehmens "Raylase GmbH". Mit ihrer Technologie bedient die 150 Mitarbeiter starke Firma die Zukunftsmärkte von morgen - vor allem in Europa. Aber auch in Asien und Amerika werden bereits Absatzmärkte erschlossen. Dabei stellt das Unternehmen nicht etwa die eigentlichen Lasermaschinen her, mit denen man Autobatterien oder Solarpaneele fertigen kann, sondern produziert "Software, elektronische Komponenten und optomechanische Einheiten" für Maschinen verschiedener Großkunden, erklärt Geschäftsführer Phillip Schön: "Der Laser ist eine Lichtquelle, die muss über Software, Elektronik und Optiken in eine bestimmte Richtung geschubst werden." Die dafür notwendigen Bauteile und Computerprogramme werden in Weßling produziert. Wenn es um Laserproduktion geht, komme man um die Technologie von Raylase nicht herum, meint Schön.

Die Firma macht derzeit knapp 60 Millionen Euro Umsatz pro Jahr

"Jedes elektrische Auto derzeit hat sehr, sehr viele Laserprozesse. Dafür bieten wir Lösungen an", sagt Schön. Am Standort in Oberpfaffenhofen beschäftigt man aktuell 100 Arbeitskräfte, weitere 50 im chinesischen Shenzhen und einige wenige in einem Vertriebsbüro im US-amerikanischen Bundesstaat Massachusetts. Oberpfaffenhofen ist jedoch das kreative Hauptquartier. "Mit diesem Team machen wir knapp über 60 Millionen Euro Umsatz im Jahr mit einem jährlichen Wachstum von 15 Prozent", erklärt Schön. Man verdoppele sich in der Regel alle fünf Jahre. Wer alles zu den Kunden zählt, kann Schön aus Datenschutzgründen nicht verraten. Jedoch seien unter den Geschäftspartnern von Raylase fast alle "großen Hersteller, die man so kennt" aus der E-Mobilität.

"Egal, wer sich bei uns bewirbt: Er wird vermutlich genommen, wenn er gut ist"

Laptops, Autos, Flugzeuge - "Batterien werden überall gebraucht", sagt Schön. Das Segment von Raylase ist eine Zukunftsbranche. Auch weil die Firma die Ablösung des Verbrennermotors durch die E-Mobilität mittelfristig als unausweichlich betrachtet.

Dementsprechend sieht der Geschäftsführer die größte Wachstumshürde bei der Akquise neuer Mitarbeiter. "Vom Logistiker hoch bis zum Ingenieur, Vertriebler oder Produktmanagement" suche man derzeit Personal, erklärt Schön. "Egal, wer sich bei uns bewirbt: Er wird vermutlich genommen, wenn er gut ist." Die Firma könnte im kommenden Jahr um bis zu 40 Prozent wachsen - wenn nur genügend Arbeitskräfte vorhanden wären. Aktuell geht Schön deshalb eher von zehn Prozent aus.

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